Mufflon
Mufflon | ||||||||||||||||||
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Wissenschaftliche Klassifikation | ||||||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||||||
Ovis ammon musimon |
Das Mufflon (Ovis ammon musimon, Pallas, 1811) ist die westliche und kleinste Unterart der Wildschafs (Ovis ammon)
Table of contents |
2 Aussehen 3 Lebensraum 4 Verhalten 5 Geschichte 6 Heutige Verbreitung |
Systematik
Insgesamt leben in Europa, Asien und Nordamerika 40 bis 54 verschiedene Formen von echten Wildschafen. Die Systematik dieser Schafe ist äußerst unklar. Manche Autoren spalten die Gattung in bis zu elf verschiedene Artenen auf, andere erkennen nur zwei Arten an: Ovis ammon mit rund 30 Unterarten in Europa, West- und Zentralasien, und Ovis canadensis mit rund 15 Unterarten in Ostsibirien und Nordamerika. Wieder andere gehen von nur einer Art mit entsprechend vielen Unterarten aus.
Das Mufflon hat ein glattes Haarkleid, die Widder sind im Sommer fuchsrotbraun, meist mit weißlichem Sattelfleck, die Schafe sind dagegen bräunlich. Im Winter sind beide Geschlechter dunkler. Die Widder haben schneckenförmig eingedrehten Hörner bis zu 80 cm Länge, Schafe haben auf Sardinien gar keine Hörner, auf Korsika dagegen kleinere, leicht nach rückwärts gebogenen Hörner.
Ursprünglich lebten Mufflons in offenen Gebirgslandschaften auf steinigen, trockenen Böden. In Mitteleuropa eingebürgert, leben sie in Laub- und Mischwaldgebieten, sowohl im Flachland als auch in den Mittelgebirgen, wobei trockene und steinige Böden bevorzugt werden. Bei ungünstigen feuchten Bodenverhältnissen kann es leicht zu Schalenerkrankungen (Moderhinke) kommen, die auch zum Tode führen können.
Mufflons bilden meist kleine Rudel mit einem älteren Schaf als Leittier. Böcke bilden außerhalb der Brunftzeit oft eigene Verbände. In der Brunftzeit kämpfen die Böcke um die Schafe, vor allem mit gegenseitigen Rammstößen der eingedrehten Hörner, um den Konkurrenten abzudrängen. Mufflons sind Herbivor und haben ein breites Nahrungsspektrum. Sie entrinden auch Waldbäume und verhindern weitgehend das Aufkommen von Baumbewuchs. Die Brunft ist im Oktober/November. Die Tragzeit beträgt ca. 5 Monate. Die Setzzeit ist März/April. Es werden 1-2 Lämmer geboren und die Säugezeit beträgt ca. 6 Monate.
Es ist unklar, ob das Muffelwild durch Beschneidung der Lebensräume und starke Bejagung vor 3.000 bis 4.000 Jahren in Europa ausgerottet wurde und einzig auf Korsika, Sardinien und Zypern überlebenkonnte oder ob es erst in fruhgeschichtlicher Zeit in den Mittelmeerraum eingeführt wurde. In den letzten 200 Jahren ist das Muffelwild in Europa an verschiedenen Stellen ausgesetzt worden. Unbestritten ist jedoch dass das Mufflon um 1900 aus Sardinien und Korsika als Park- und Jagdwild in Deutschland eingeführt wurde.
In Korsika und Sardinien ist das Mufflon stark durch Jagd und Wilderei bedroht. Die erschreckende Bilanz auf den Mittelmeerinseln steht im Kontrast zum Bestand im übrigen heutigen Verbreitungsgebiet. Die Hauptvorkommen Europas befinden sich heute in Deutschland, Frankreich, Österreich sowie in der Slowakei und in Ungarn. Die Auswilderung des Muffelwildes in Kontinentaleuropa hat vor dem Aussterben bewahrt.
Gelegentlich wurde von einer Tendenz zur Unterartenbildung bei eingebürgertem Muffelwild berichtet (Ovis ammon musimon var. sinesella TURČEK).
Siehe auch: Ausgestorbene Tierarten Europas
Aussehen
Lebensraum
Verhalten
Geschichte
Heutige Verbreitung