Motivation
Motivation (lateinisch movere = bewegen; PPP = motum) bezeichnet innerhalb der Psychologie die Beweggründe oder Bereitschaft für ein spezielles Verhalten. In der Ethologie wird immer häufiger der Begriff Handlungsbereitschaft verwendet. Die Motivation ist abhängig von der inneren Situation in Verbindung mit entsprechenden inneren (intrapersonellen) oder äußeren (interpersonellen) Reizen. Diese Reize können motivierend (die Motivation auslösend oder steigernd) oder demotivierend (die Motivation senkend oder auslöschend) sein.Generell bilden die individuellen Motivationsstrategieen der Menschen eine wesentliche Grundlage für das subjektive Empfinden von Sympathie und Antipathie. Liegen ähnliche Bedürfnislagen vor, finden sich leicht Partnerschaften. Die Motivation der Mitarbeiter ist häufig ein entscheidender Faktor für die Produktivität einer Firma oder Behörde.
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2 Mehrdimensionale Modelle 3 Literatur 4 Weblinks |
In der Pädagogik wird unterschieden zwischen Primärmotivation (intrinsisch) und Sekundärmotivaton (extrinsisch).
Als primär oder intrinsisch wird die von innen kommende Motivation bezeichnet, also der Antrieb aus Interesse oder Drang zu der Sache an sich (z. B. der angeborene Trieb etwas zu lernen, einer befriedigenden Tätigkeit nachzugehen oder sich fortzupflanzen).
Die sekundäre oder extrinsische Motivation beruht dem gegenüber auf dem Streben nach Belohnung bzw. Anerkennung respektive der Bemühung, eine Bestrafung zu vermeiden (je nach Richtungsort, siehe Meta-Programme). Diese Motivation ruft häufig nach immer höherer Belohnung und kann unter Umständen sogar destruktiv wirken: 'Ich lasse mich doch nicht zwingen!' Oder: 'Ich wollte ihr/ihm doch eine Freude machen und jetzt zahlt er dafür!'
Wenn immer möglich, sollte versucht werden die Primärmotivation zu fördern. Dies wird zum Beispiel durch gezieltes Nachfragen der inneren Visionen ermöglicht und durch Übertragung von Kompetenzen oder Vorbilder bzw. durch das Schaffen einer geeigneten Lernumgebung (Montessori-Pädagogik). In der Arbeitspsychologie gilt verkürzt: Die richtige Frau/der richtige Mann am richtigen Platz.
Ein weiteres eindimensionales Motivationsmodell bezeichnet eine "Schwellenmotivation" beim Überschreiten einer imaginären Grenze. Diese "Rubikon-Motivatonsstrategie" erhielt ihren Namen vom Angriff Gaius Julius Cäsars gegen Rom zu Zeiten des Bürgerkrieges. Als er mit seinem Heer den Fluss Rubikon überschritt (Alea iacta est!), gab es für sie kein Zurück mehr. Das war allen Soldaten klar und ging als "Motivationskonzept" in die Psychologie ein.
Eine seriell-hierarchische Bedürfnisübersicht bietet die Maslowsche Bedürfnispyramide, nach der die Bedürfnisse des Menschen sich aufeinander beziehen und die höheren Bedürfnisse erst befriedigt werden, wenn die existenziellen im ausreichenden Maße erfüllt sind. Seine Einteilung sieht im Original sieben Stufen vor, die von der Basis aus seriell erfüllt werden:
Nach dem amerikanischen Motivationsforscher Steven Reiss, Prof. Dr. für Psychologie und Psychiatrie an der State Universität in Ohio, liegen den menschlichen Verhaltensweisen 16 Lebensmotive zugrunde. Nach einer im Jahr 2000 veröffentlichten und gänzlich neuen Untersuchung mittels Befragung von über 6000 Männern und Frauen aus den USA, Kanada und Japan entwickelte er eine etwas komplexere, nicht hierarchische Ordnung der Grundmotive des Menschen:
Die genannte Zeitschrift "Zygon" mit Sitz in Chicago versteht sich selbst übrigens als ein Organ, um Religion und wissenschaftliche Erkenntnis zu versöhnen, erarbeitet also ein Programm, das selbst religiös motiviert zu sein scheint.
In der Zeitschrift "Psychologie Heute", März 2001, schreibt Andreas Huber über das von Psychologie-Professor Steven Reiss entwickelte "Reiss-Profil": "Das neue Motivations- und Persönlichkeitsmodell wurde von namhaften amerikanischen Psychologen als "bahnbrechend" beurteilt. Das Konzept soll nun an mehreren US-Universitäten weiter untersucht und praktisch erprobt werden, auch an der renommierten Harvard-Universität hat sich eine Arbeitsgruppe zur Erforschung des "Reiss-Profils" gebildet."
Haben Partner ungefähr die gleichen Einstellungen zu den meisten dieser Lebensmotive, passen sie am besten zusammen.
Etwa 40 weitere Motivationstrategien hat die Neurolinguistische Programmierung in den vergangenen 30 Jahren hervorgebracht. Diese sog. "Meta-Programme" können eindimensional, also jedes für sich, oder mehrdimensional, also in Kombination miteinander verwendet werden.Eindimensionale Modelle
Primär- und Sekundärmotivation
Rubicon-Modell
Bedürfnispyramide
Reiss-Modell
Zwar gesteht Steven Reiss in einem Artikel der amerikanischen Zeitschrift "Zygon" von März 2004 ein, daß er sein Reiss-Profil nur an Menschen mit jüdisch-christlichen Hintergrund überprüfte, dennoch glaubt er aus seinen Forschungen gerade den jüdisch-christlichen Werten eine größere Relevanz bescheinigen zu können (Anerkennung, Familie, Ehre, Unabhängigkeit, Ordnung, Macht, sozialer Stand, Rache und Ruhe).