Montenegriner
Die Montenegriner sind ein südslawisches Volk. Wie auch Serben und Kroaten sprechen sie die Serbokroatische Sprache in ihrer ijekavischen Form. Die meisten Montenegriner gehören der Serbisch-orthodoxen Kirche an. Montenegriner leben vor allem in Montenegro, aber auch in Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Serbien.Eigentlich sind die Montenegriner ethnisch gesehen Serben. Heute wird aber häufig der Begriff “mit den Serben ethnisch verwandt “ bevorzugt.
Die autochtonen christlich-orthodoxen Slawen Montenegros wurden erst 1946 im kommunistischen Jugoslawien zur Nation erklärt. Ausnahme bildeten die autochthonen christlich-orthodoxen Slawen um die Bucht von Kotor, diese blieben mehrheitlich Serben.
Mit dem Zerfall Jugoslawiens ist eine Rückkehr der Montenegriner zum serbischen Nationalbewusstsein zu bermerken, analog zu den Unabhängigkeitsbestrebungen derjenigen Montenegriner, die weiter an der montenegrinischen Nation festhalten. So gaben in der Volkszählung von November 2003 30,01 % der Einwohner Montenegros die serbische Nationalität an. 1991 waren es nur 9 %. Die Zugehörigkeit zu der montenegrinischen Nationalität sank von 62 % im Jahre 1991 auf 40,64 % im Jahre 2003. 59,67 % der Einwohner Montenegros wählten die serbische Sprache als ihre Muttersprache, während 21,53% erstmals die montenegrinische Sprache angaben (1991 galt noch die serbokroatische Sprache).
Auch der geistige Vater der montenegrinischen Nation, der montenegrinische Kommunist Milovan Djilas, einst enger Mitarbeiter Titos, verstarb in den 1990er Jahren in Belgrad als Serbe. Kurz vor seinem Tode deklarierte sich Djilas zur serbischen Nationalität gehörend.