Monotypie
Monotypie ist ein im
17. Jahrhundert von Benedetto Castiglione erfundenes
Verfahren der
Bildenden Kunst. Statt auf
Papier oder
Leinwand wird auf
Glas-, Igelit-
Acryl- oder Metallplatten gezeichnet oder gemalt und, solange die
Farbe noch feucht ist, mittels
Presse oder Handabreibung auf das Papier gedruckt. Geschieht das mit einer Druckpresse, hat der Abzug einen Plattenrand wie ein
Tiefdruck.
Unter einer Monotypie versteht man also den einmaligen Abdruck einer flachen
Oberfläche Flachdruck. Die Bildgestaltung erfolgt als Druckvorgang entweder durch selektives Auftragen der Farbe oder durch selektives An- beziehungsweise Durchpressen des Druckstoffes etwa eines dünnen Papiers. Das
Motiv wird mit feuchter Farbe auf Metall gemalt, der Abzug angefertigt, während die Farbe noch nass ist.
Eine alternative Monotypietechnik funktioniert folgendermaßen: Auf eine absolut gleichmäßig mit einer
Druckfarbe (zum Beispiel Offsetdruckfarbe, als Rest in einer
Druckerei erhältlich) eingewalzte Glas- oder Acrylplatte wird ein sehr dünnes Papier gelegt. Auf der Ober- (eigentlich Rück-) seite des Papiers wird das Motiv gezeichnet. Es kann vor dem Auflegen auf die eingewalzte Platte vorgezeichnet werden. Weiche Zeichengeräte, beispielsweise Graphitkreide, erzeugen einen weichen samtenen
Strich, harte, wie zum Beispiel ein
Kugelschreiber, eine entsprechend klare Linie auf der Unterseite.
Halbtöne werden durch Anreiben mit dem
Daumen oder Handballen erzeugt. Mehrfarbige Monotypien bekommt man durch neu oder zusätzlich mit weiteren Farben eingewalzten Glasplatten.
Durch die Verbindung beider Techniken erreicht man reizvolle Ergebnisse.
Die Monotypie ( "ein einziges Bild" ) ist somit eindeutig ein
Original und kann nicht der herkömmlichen
Druckgrafik zugerechnet werden, da das Hauptmerkmal der Druckgrafik, die Herstellung beliebig vieler (nahezu) identischer Abbildungen, nicht gegeben ist.
Nicht die Druckform bestimmt das Bild, sondern die Art und
Weise, wie die Farbe auf eine ebene Fläche aufgetragen und davon abgenommen wird. Die Verbindung zur Druckgrafik ist darin zu sehen, dass die Bildfläche nicht direkt, sondern in mittelbarer Arbeitsweise bearbeitet wird.
Die Monotypie ist also eine Verbindung von
Malerei,
Zeichnung und
Grafik.