Monarchen des alten Serbien
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2 Dioklitien/Zeta 3 Raszien 4 Zeta 5 Raszien 6 Bosnien 7 Zeta/Montenegro |
Die erste Dynastie, die Serbien einigermaßen selbstständig regierten, ging auf Vlastimir, Sohn des Prosigoj zurück, weswegen diese Dynastie als die der Vlastimirić genannt wird. Diese wiederum stammte möglicherweis von den ersten frühen Anführern, unter denen die Serben die Balkanhalbinsel besiedelten. Doch diese Anführer oder Župane der Serben sind bis heute nicht näher bekannt. Spätere Überlieferungen nennen folgende Župane:
Das frühe Serbien
Nach den Berichten des byzantinischen Kaisers und Historikers/Chronisten Konstantin VII. Porphyrogennetos im 10. Jahrhundert regierten vor Vlastimir:
- Višeslav (Großenkel des nicht näher genannten ersten Archonten), um 780
- Radoslav (Sohn des Višeslav)
- Prosigoj (Sohn des Radoslav)
Vlastimirić [(?ca.640) ca.825-950]
- Vlastimir (Sohn des Prosigoj), herrschte ca. 825- 860, Begründer der Dynastie der Vlastimirić. Vlastimir herrschte über das heutige Westserbien, Nordmontenegro und Ostbosnien. Im Krieg gegen den bulgarischen Khan Presian blieb Vlastimir Sieger. Er hatte drei Söhne und eine Tochter. Seine Tochter heiratete Krajina, Sohn des Župan Beloje von Travunien (heute Ostherzegowina). Beloje und nach ihm Krajina anerkannten die Oberhoheit von Vlastimir, er wiederum erhob diese in den Rang von Knezen (Fürsten). Vlastimir folgten seine drei Söhne, die alle eine Teilherrschaft bekamen, wobei der älteste, Mutimir, als Groß-Župan die oberste Herrschaft innehatte.
- Mutimir (Sohn des Vlastimir), ca. 860-890. Mit seinen Brüdern Strojimir und Gojnik, die allesamt Mitregenten waren, schlug er bulgarische Angriffe unter Khan Boris zurück. Während der Herrschaft Mutimirs und seiner Brüder wurde die Christianisierung der serbischen Stämme vollendet.
- Prvoslav (oder Pribislav, Sohn des Mutimir), 891-892. Mit seinen Brüdern Bran und Stefan regierte er nur kurze Zeit das frühe Serbien. Da er eine Anlehnung an das damalige Bulgarische Reich suchte, wurden Prvoslav und seine Brüder von Petar Gojniković, der die byzantinische Unterstützung genoß, abgesetzt.
- Petar Gojniković (Sohn des Gojnik und Neffe Mutimirs), ca. 892-917. Wurde mit Hilfe von Byzanz serbischer Groß-Župan und war deren Verbündeter, bis er von den Bulgaren unter Zar Simeon geschlagen und gefangen genohmen wurde. Serbien kam unter bulgarische Oberhoheit.
- Pavle Branović (Sohn des Bran und Enkel Mutimirs), ca. 917-921. Herrschte zuerst als Vasall Bulgariens. Den byzantinischen Favoriten Zaharije Prvosavljević übergab er den Bulgaren. Als sich Pavle Branović von den Bulgaren zu Byzanz wandte, wurde er von Byzanz gestürzt und statt seiner Zaharije Prvosavljević eingesetzt.
- Zaharije Prvosavljević (Sohn des Prvoslav und Enkel Mutimirs), 921-924. Genoß die byzantinische Unterstützung, wurde aber von den Bulgaren geschlagen.
- Časlav Klonimirović (Sohn des Klonimir und Enkel Strojimirs bzw. Großenkel Vlastimirs), 927-ca. 950. Nach dem Tode des bulgarischen Zaren Simeon wurde Časlav mit Hilfe von Byzanz serbischer Groß-Župan, Serbien als Staat reorganisiert. Nach Konstantin VII. Porphyrogennetos umfasste der Staat Časlavs Westserbien, Ost- und Zentralbosnien, Nordmontenegro sowie die Ostherzegowina. Auch die Duklja (Südmontenegro) anerkannte die Oberhoheit Časlavs, der wiederum die Oberhoheit des byzantinischen Kaisers anerkannte. Časlav fiel bei einem nächtlichen Überraschungsangriff der Ungarn, nachdem er zuvor den ungarischen Fürsten Kis besiegt hatte.
Dioklitien/Zeta
Nachdem Serbien von den Ungarn verwüstet wurde, fiel es ganz unter die Herrschaft von Byzanz. 950-1050 byzantinische Herrschaft. In Folge bulgarischer und ungarischer Verwüstungen flüchteten serbische Stämme bis Kroatien und Griechenland, doch die meisten suchten Schutz und Sicherheit in den Berggegenden der Herzegowina und Montenegros, wo sich auch der politische Schwerpunkt der Stämme verlagerte. Um 1040 wurde Stefan Vojislav byzantinischer Archont für die Duklja, zu Deutsch Dioklitien, dem heutigen südlichen Montenegro und nördlichen Albanien.
Die Dynastie der Urošević ging auf die Župane Uroš I. und Uroš II., unter deren Regierung Serbien (Raszien) eine gewisse Unabhängigkeit von Byzanz erlangte.
Im deutschen Sprachraum auch bekannt als Nemanjiden
Als serbische Fürsten in Ungarn bis 1502.
Die Crnojević im heutigen Montenegro tauchen erstmals in der Bruderschaft der Đuraković bei Cetinje. Unter der Dynastie der Branković gewannen sie immer mehr Einfluss in Zeta, und wurden von den Branković als Staathalter, Kapitäne, der Zeta eingesetzt. Mit dem Fall Serbiens 1459 war anfangs auch die Lage der Crnojević unklar, doch wurden sie schließlich von den Osmanen als deren Vasallen in Zeta wieder eingesetzt. Die Crnojević übernahmen in weiterer Folge alle Staatsatribute des alten Serbiens, als Wappen den doppelköpfigen Adler der Nemanjiden wie auch den Löwen der Branković, die bis heute Staatssymbole Montenegros geblieben sind. Unter den Crnojević tauchte erstmals die Bezeichnung Montenegro für die Zeta auf. Montenegro oder die Schwarzen Berge, serbisch Crna Gora, mag vielleicht auch eine Anspielung auf den Nachnamen der Crnojević gewesen sein, das etwa die Schwarzen bedeutet. Wobei allerdings das Gebirge um Cetinje, wohin die Crnojević ihren Herrschaftssitz verlegten, schon im 14. Jahrhundert als Crna Gora bezeichnet wurde.
Vojisavljević (ca. 1040-1131)
Raszien
Urošević (ca.1080/1114-1165)
Nemanjiden (Nemanjići) (1165-1371)
Zeta
Balšić (ca. 1360-1421)
Raszien
Lazarević (1371-1427)
Branković (1427-1459)
Bosnien
Kotromanić und Tomašević
Zeta/Montenegro
Crnojević (1465/81-1528)
Quellen:
Siehe auch: