Mona Lisa
Die Mona Lisa (La Joconde) ist ein Ölgemälde auf Holz von Leonardo da Vinci. Das Bild ist 76,8 x 53 cm groß (ursprünglich war es breiter; die links und rechts gemalten Säulen wurden abgeschnitten) und wurde wahrscheinlich vom Frühjahr 1503 bis zum Sommer 1505 gemalt. Es hängt heute im Louvre in Paris.
Die traditionelle Identifizierung des unsignierten und nicht datierten Porträts als das der Lisa del Giocondo geht bereits auf Giorgio Vasari, einen bedeutenden Biographen der neuzeitlichen Kunstgeschichte aus dem 16. Jahrhundert zurück. Dieser hielt fest, dass Leonardo nach seiner Rückkehr nach Florenz, also in den Jahren zwischen 1500 und 1506, ein Porträt der Lisa del Giocondo, der dritten Gemahlin des Florentiner Kaufmanns Francesco del Giocondo, gemalt habe. Ferner stellte der Biograph fest, dass Leonardo das Porträt selbst nach vier Jahren immer noch nicht vollendet hatte. Leonardo hatte das noch unfertige Bild auch nicht an seinen Auftraggeber Francesco del Giocondo übergeben, sondern bei sich behalten.
Da nur Vasari den Namen Mona Lisa erwähnt, haben zahlreiche Historiker dessen Richtigkeit angezweifelt und nach anderen Fährten gesucht. So wird behauptet, es könnte sich um die Favoritin von Giuliano de'Medici handeln, eine gewisse Pacificia Brandano oder um eine der Mätressen von Charles d'Amboise, oder auch um Isabella d'Este, die Marquise von Mantua. Einige Forscher nehmen an, dass es überhaupt kein Modell gegeben, sondern Leonardo eine ideale Frau gemalt habe. Mancher merkt auch an, dass die Mona Lisa ihrem Schöpfer (bzw. seinem vermeintlichen Selbstbildnis, einer Fälschung!) ähnlich sieht, er sich also selbst gemalt hat. Viel wahrscheinlicher wäre in diesem Zusammenhang allerdings, dass Leonardo seine Mutter porträtiert hat.
Derzeit geht man davon aus, dass die "Mona Lisa" im Frühjahr 1503 von Francesco del Giocondo anlässlich des Kaufs eines neuen Hauses und der komplikationslosen Geburt eines Kindes in Auftrag gegeben wurde. Lisa wurde 1479 als Tochter von Antonio Maria di Noldo Gheradini geboren und heiratete am 5. März 1495 den Seidenhändler Francesco di Bartolomeo di Zanobi del Giocondo.
Leonardo verkaufte das Bild kurz vor seinem Tod an König Franz I., der es im Schloss Amboise aufbewahrte. In der folgenden Zeit kam das Gemälde nach Fontainebleau, Paris, Versailles und schließlich in die Sammlung von Ludwig XIV Nach der französischen Revolution bekam das Bild eine neue Heimat im Louvre. Napoleon nahm es von dort mit und hängte es in sein Schlafzimmer. Nach der Verbannung Napoleons kam die Mona Lisa zurück in den Louvre.
Das geheimnisvolle Lächeln der Mona Lisa irritiert viele Menschen. Diese besondere Wirkung bekommt das Bild aber durch ein Trick, den da Vinci anwendete. Er malte das Bild mit zwei verschiedenen Fluchtpunkten (Perspektiven), eine für den Hintergrund und eine für die Figur. Dem Betrachter fällt das nicht richtig auf, er hat nur das Gefühl, das hier irgend etwas nicht stimmt.
Am 21. August 1911 wurde das Bild durch den italienischen Anstreicher Vincenzo Perugia aus dem Louvre gestohlen. Er wollte Mona Lisa "heim" nach Italien bringen. Erst zwei Jahre später tauchte das Bild in Florenz wieder auf.
1956 wurde die untere Hälfte des Bildes durch ein Säure-Attentat schwer beschädigt. Am 30. Dezember 1956 warf ein Mann einen Stein auf die Mona Lisa. Dieser Mann musste daraufhin sein Heimatland, Bolivien, verlassen.
In den 1960er und 1970er wurde die Mona Lisa noch in New York, Tokyo und Moskau ausgestellt. Heute befindet sie sich hinter Panzerglas im Louvre in Paris.
Zahlreiche Künstler haben Verfremdungen und Überarbeitungen des Originals kreiert, u.a. Andy Warhol ("Thirty Are Better Than One"), Marcel Duchamp ("L.H.O.O.Q."), Philippe Halsman ("Dali as Mona Lisa"), Fernand Léger ("Gioconda with keys"), Paul Wunderlich ("In tears"), Tom Wesselmann ("Great American Nude No. 31"), Joseph Beuys, Robert Rauschenberg und Jasper Johns.
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