Mnemotechnik
Mnemotechniken sind Gedächtnis- bzw. Merkhilfen jeder Art, z.B. in Form von kleinen Merksätzen oder Reimen (Eselsbrückenn), als Schema oder in grafischer Form.
Siehe auch: Mnemonik, Lullismus, Ramismus, Gedächtnistheater, Giulio Camillo, Giordano Bruno, Characteristica universalis
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2 Major System 3 Selbst entwickelte Bildgeschichten als Merkhilfe 4 Weblinks |
Ein typisches Beispiel für eine Methode der Mnemotechnik ist die Loci-Methode (von lateinisch locus für Ort):
Zu lernen ist ein Wissensgebiet bei dem es auf Stichworte und deren Vollständigkeit und richtige Reihenfolge ankommt.
Auch Redner in der Antike nutzten diese Technik, um ihre Reden auswendig zu lernen. Cicero schritt dabei gedanklich die Umgebung des Forums in Rom ab. Er beschreibt die Methode in seinem Werk "De oratore". Vermutlicher Erfinder ist Simonides von Keos mit seinem Gedächtnispalast, welcher um 500 v. Chr lebte und ein berühmter Poet und Redner war.
Das "Major System" hingegen ist eine Methode, die auf der Zuordnung von Lauten zu Ziffern basiert. Die gebräuchlichste Zuordnung ist:
0 = s,z,ß,ss; 1 = t,d; 2 = n; 3 = m; 4 = r; 5 = l; 6 = ch,j,sch; 7 = k,g,ck; 8 = f,v,w,ph; 9 = p,b.
Hat man sich diese Zuordnung eingeprägt, lassen sich leicht längere Zahlen als ein Wort oder als Satz merken. Vokale kommen in diesem System nicht vor, man kann sie also beliebig verwenden, da sie nicht sinntragend sind.
Dabei ist zu beachten, dass nur der phonetische Wert gilt, nicht der orthografische:
Die Methode ist im Alltag immer dann nützlich, wenn man bestimmte längere Zahlen öfter braucht, beispielsweise Ausweisnummern oder Telefonnummern. Es lassen sich auch Notizen in Form von Zahlen anfertigen, die dann quasi eine Geheimschrift darstellen. (Auch das Arabische lässt ja Vokale in der Schrift oft fort.) Die Kombination "6 59 16" könnte dann etwa "Ich liebe dich" bedeuten.
Hintergrund ist eine Landkarte mit Europa und Afrika.
Loci-Methode
Diese Methode funktioniert deshalb gut, weil das menschliche Gehirn Daten gut ortsabhängig einspeichern kann und assoziativ funktioniert. Die Idee geht auf die alten Griechen zurück (möglicherweise entstand sie noch früher). Die Wissenschaftler mussten damals viel mehr auswendig lernen, da Bücher als Handschriften teuer und selten waren. Die Methode heißt Loci-Methode und wird auch von heutigen Gedächtnissportlern benutzt.Major System
Beispiel: Anstatt sich die Zahl 8.294.193 einzuprägen, merkt man sich lediglich das Wort „Affenbrotbaum“.Selbst entwickelte Bildgeschichten als Merkhilfe
Ein Bild zum leichteren Merken der Inhalte des Altpaläolithikum.
Es erfolgt der Anpfiff eines Volleyballspiels zwischen Afrika und Europa.
Auf Afrika stehen Vater, Mutter, Kind (2,5 Personen =2,5 Mio Jahre), auf Europa ein Elternteil mit Kind (1,5 Personen = 1,5 Mio Jahre).
Als Volleyball wird ein behauenener Steinball benutzt, der über das Mittelmeer gespielt wird.
Die afrikanischen Fans haben eine rostige, alte (old) Wanne (Oldowan) umgedreht und stehen darauf.
Ihr Schlachtruf ist ho ha, ho ha (homo habilis).
Die europäischen Fans heulen (Acheuleen) o weh (homo erectus),
weil ihr zweiter erwachsener Spieler vom Platz gestellt worden ist.Weblinks