Mittelenglisch
Mittelenglisch ist die Form der englischen Sprache, die etwa zwischen dem 12 und 15. Jahrhundert gesprochen wurde.
Gegenüber dem Altenglischen weist es folgende Veränderungen auf:
- eine starke Vereinfachung der Flexionsformen; so wird z. B. die übliche Pluralendung für fast alle Substantive -es
- die Bevorzugung analytischer anstelle synthetischer Konstruktionen; z. B. altenglisch: menn dæs rices - mittelenglisch: citizeins of that contré
- die Aufnahme zahlreicher französischer (und z. T. skandinavischer) Wörter in den Wortschatz; z. B. To take the botel ther the poyson was.
Das bekannteste Werk in mittelenglischer Sprache sind die Canterbury Tales von Geoffrey Chaucer (um 1340 bis 1400), eine Sammlung von Erzählungen, die in eine Rahmenhandlung eingebettet sind und die eine Pilgerreise zur Kathedrale von Canterbury, an das Grab des heiligen Thomas Becket, zum Inhalt hat. Durch seine Werke trug Chaucer wesentlich dazu bei, das (Mittel-)Englische als Literatursprache zu etablieren.