Mittelbegriff
Als Mittelbegriff oder terminus medius wird in einem Syllogismus jener Begriff bezeichnet, der in beiden Prämissen, nicht aber in der Schlussfolgerung auftaucht.Er bestimmt den logischen Zusammenhang zwischen den anderen zwei Begriffen, den Außenbegriffen oder termini extremi, von denen das Prädikat der Schlussfolgerung als Oberbegriff bezeichnet wird, stellt also das "Mittel" dar, eine Schlussfolgerung zu begründen und auf den Oberbegriff hinzuführen.
Beispiel:
- Prämisse 1 (oder Obersatz, propositio major): Alle Menschen (M) sind sterblich (P).
- Prämisse 2 (oder Untersatz, propositio minor): Sokrates (S) ist ein Mensch (M).
- Konklusion (oder Schlusssatz, conclusio): Also ist Sokrates (S) sterblich (P).
Die unterschiedliche Stellung des Mittelbegriffs führt zu vier verschiedenen Schlussfiguren:
- Schlussfigur: Der Mittelbegriff kommt in der ersten Prämisse als Subjekt, in der zweiten als Prädikat vor
- Schlussfigur: Der Mittelbegriff kommt in der ersten und zweiten Prämisse als Prädikat vor.
- Schlussfigur: Der Mittelbegriff kommt in der ersten und zweiten Prämisse als Subjekt vor.
- Schlussfigur: Der Mittelbegriff kommt in der ersten Prämisse als Prädikat und in der zweiten als Subjekt vor.
Wenn man, wie in der formalen Logik üblich, das Prädikat mit P und das Subjekt mit S bezeichnet, dann kann man den gegebenen Syllogismus durch
darstellen. Ein Mittelbegriff wird verwendet, wenn die Möglichkeit fehlt, zwei gegebene Begriffe direkt zu vergleichen, wenn man sie über einen dritten Begriff vergleichen muss. Im Mittelalter betrachtete man das Finden des Mittelbegriffs für einen Syllogismus als eine besondere Kunst (siehe inventio medii).