Miroslav Krleža
Miroslav Krleža (1893 - 1981) gilt als der bedeutendste und produktivste kroatische Schriftsteller. Er wurde geboren und lebte in Zagreb.
Miroslav Krleža war ein sehr produktiver Schreiber. Im Laufe von 66 Schaffensjahren verfasste er über 50 Bände aller Genres, von Poesie und Polemik über Romane und Dramen bis zu Reiseerzählungen und politischer Publizistik.
Krieg in seinen verschiedenen Ausprägungen ist unbestreitbar eines seiner wichtigsten Themen und zieht sich wie ein roter Faden durch die meisten seiner Werke. Auch wenn er sich etwa in der Kriegslyrik (1918 - 1919) häufig biblischer Symbolik bedient, so ist doch schon hier der kommunistische Einfluss auf sein Gedankengut bemerkbar.
Als eines der wichtigsten Werke gilt die Sammlung von Erzählungen Der kroatische Gott Mars (Hrvatski bog Mars) 1922 (erweiterte Ausgabe 1933). In diesem Werk, welches in einer Serie zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Kriegen spielender, oberflächlich betrachtet unzusammenhängender Fragmente die Tragödie des einfachen Volkes beschreibt, das für die Ziele der Mächtigen, noch dazu fremder Mächtiger, in den Tod geschickt wird, handelt sich um eines der eindruckvollsten Antikriegswerke der europäischen Literatur. Von der Intention, streckenweise auch stilistisch, ist es mit den Letzten Tagen der Menschheit Karl Kraus' vergleichbar, mit welchem Krleža auch sonst einiges verbindet.
Ein weiteres wichtiges Werk ist Die Rückkehr Filip Latinovicz' (Povratak Filipa Latinovicza), 1932.
In der Zwischenkriegszeit war Krleža als Herausgeber mehrere Zeitschriften tätig, so unter anderem Plamen ("Flamme"), Književna republika ("Literarische Republik"), Danas ("Heute") und, am berühmtesten, Pečat ("Stempel"), in welchem er auch seinen berühmten Aufsatz "Der dialektische Antibarbar" veröffentlichte. In den 30. Jahren kam es zu immer offeneren Gegensätzen zwischen ihm und der politischen Führung der kommunistischen Partei, trotz seiner persönlichen Freundschaft mit Josip Broz Tito.
Im Zweiten Weltkrieg in der Zeit des sogenannten Unabhängigen Staats Kroatien (Siehe: Ustascha) verzog er sich in die innere Emigration, blieb aber in Zagreb.
In dem neuen jugoslawischen Regime konnte er sich bald eine gesicherte Position erarbeiten und leitete unter anderem das Zagreber lexographische Institut, wo er an der Herausgabe mehrerer Enzyklopädien beteiligt war. Auch seine Kreativität als Schriftsteller hatte kaum nachgelassen.Erster Weltkrieg und danach
Bis zum Zweiten Weltkrieg
Das 2. Jugoslawien