Mikrozensus
Der Mikrozensus ist eine statistische Erhebung des Statistischen Bundesamtes. An der Befragung sind jedes Jahr 1 % der Haushalte in Deutschland beteiligt, d.h. etwa 370 000 Haushalte mit 820 000 Menschen. Während das Statistische Bundesamt den Mikrozensus organisatorisch und technisch vorbereitet, haben die Statistischen Landesämter die Aufgabe, die Befragungen selbst durchzuführen und diese aufzubereiten. Die jeweils über vier Jahre hinweg befragten Haushalte werden nach bestimmten Zufallskriterien ausgesucht. Die Fragebogen des Mikrozensus, die in der Regel von Interviewern ausgefüllt werden, enthalten zum einen immer wiederkehrende Fragen (Grundprogramm und Ergänzungsprogramm), zu deren Beantwortung die Befragten aufgrund des Mikrozensusgesetzes verpflichtet sind. Daneben gibt es im vierjährigen Rhythmus Zusatzfragen, die zum Teil nicht beantwortet werden müssen.Der Mikrozensus soll den politischen Entscheidungsträgern Informationen liefern über die wirtschaftliche und soziale Lage der Bevölkerung sowie über die Erwerbstätigkeit, den Arbeitsmarkt und die Ausbildung. Außerdem dient er der Beurteilung anderer amtlicher Statistiken, wie z.B. der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe.
Seiner ursprünglichen Zielrichtung nach erfüllt der Mikrozensus die Aufgabe, die im Rahmen von umfassenden Volkszählungen erhobenen Daten in kurzen Zeitabständen mit überschaubarem organisatorischem Aufwand zu überprüfen und ggf. zu korrigieren. Angesichts der politischen und rechtlichen Probleme, die sich seit den 1980er Jahren einer Volkszählung in Deutschland entgegenstellen, ist der Mikrozensus jedoch inzwischen zu einer zentralen Informationsquelle für die Erstellung öffentlicher Statistiken geworden.