Might and Magic
Might and Magic ist ein Computerspiel. 1987 erschien der erste Teil dieser Serie von New World Computing, "Might and Magic - Secret of the Inner Sanctum". Es schloß eine spielerische Lücke zwischen den recht einfachen Ultima-Teilen und der Wizardry-Reihe, die von vielen Einsteigern als zu schwer empfunden wurde. Die Optik im Pseudo-3D Look, die man schrittweise durchwanderte, die Bedienung mittels Tastatur und das Regelsystem mit den üblichen Rollenspielklassen und -kämpfen hinter diesem Spiel entsprach der damaligen Zeit, und so gelang dem Spiel ein recht solider Einstieg in den Markt. Portierungen dieses Teils sowie der zwei folgenden erfolgte unter anderem auf den C64 und Apple II sowie die meisten Spielkonsolen dieser Zeit.Der zweite Teil, Gates to Another World, welcher 1988 auf den Markt kam, war zur damaligen Zeit einer der erfolgreichsten Titel. Obwohl am Vorgänger ausgerichtet, wußten die umfangreichen Verbesserungen in der Grafik, dem Spielumfang und der erzählten Geschichte zu gefallen.
Mit dem dritten Teil, Isles of Terra, betrat man grafisches Neuland. Im schmucken VGA-Look, welcher 1991 noch lange kein Standard für Rollenspiele war, sprach die Serie Quereinsteiger an, was durch die einfache Handhabung und den moderaten Schwierigkeitsgrad unterstützt wurde. Erstmals wurde hier auf Zufallsbegegnungen verzichtet, stattdessen sah man die Gegnergruppen schon von weitem. Dieses Spiel lieferte auch für die noch folgenden Teile in den kommenden Jahre die Grundlage, was Technik und Spielsystem anging, so daß ein hoher Wiedererkennungswert bestand.
Die Teile vier und fünf, Clouds of Xeen (1992) und Darkside of Xeen (1993), boten erneut eine Besonderheit. Besaß man beide Spiele, konnte man diese zu einer einzigen großen Welt verbinden, und diese in einem Stück erkunden. Diese Spielvariante nannte sich dann Worlds of Xeen, und wurde auch unter diesem Namen als Bundle verkauft. Ansonsten gab es kaum Neuerungen, sah man einmal vom umfangreichen Einsatz digitalisierter Sprachausgabe ab. Interessanterweise gab es im selben Jahr wie der fünfte Teil noch eine Mod namens Swords of Xeen zum Spiel, welcher später zum offiziellen Bestandteil des World of Xeen Zyklus wurde. Diese fangefertigte Erweiterung zeichnete sich vor allem durch einen deutlich höheren Schwierigkeitsgrad aus, und fand sehr viel Anklang bei den eingefleischten Fans der Serie.
Einige Jahre später wechselte man das gesamte Spielsystem radikal aus, und veröffentlichte 1998 den sechsten Teil, Mandate of Heaven. Neben einer Vereinfachung des Fähigkeiten- und Gegenständesystems kam es zu einer Verkleinerung der geführten Gruppe, und bewegte man sich nun in einer freien 3D-Umgebung. Diese Veränderungen erlaubten natürlich eine deutlich realistischere Welt zu schaffen, und diese mit mehr Leben zu erfüllen. So konnte auch dieses Spiel durchaus einige Erfolge verzeichnen.
Nun ging es wieder schneller mit den Folgeteilen. 1999 erschien der siebente Teil, For Blood and Honour, welcher wieder in alte Gewohnheiten zurückfiel, und bis auf minimal verbesserte Grafik kaum neue Elemente bot. Dementsprechend zurückhaltend waren die Verkaufsergebnisse.
Noch im gleichen Jahr erschien Teil acht, Day of the Destroyer. Ein weiteres Mal wurde das Spielsystem einer Totalüberholung unterzogen, nur die verwendete Grafik blieb bis auf die üblichen Schönheitskorrekturen im großen und ganzen diesselbe. Ansonsten mußte man sich an viel neues gewöhnen. Steuerte man früher eine ganze Gruppe von 6-8 Personen, die später bis auf 4 schrumpfte, so war es diesmal nur ein Protagonist, den es zu führen galt, und der seine Gruppenmitglieder im Rahmen der Spielhandlung suchen mußte. Das Rassen- und Klassensystem wurde zusammegelegt, und auch die Skillhandhabung stark vereinfacht. Trotz dieser Rückentwicklung hoffte man unter den Spielern auf einen neuen Aufschwung der Reihe, nachdem man Mut zu Veränderungen beim Entwickler zeigte.
Diese Hoffnung wurde allerdings 2002 beim Erscheinen des neunten und letzten Teiles nicht erfüllt. Wieder einmal gab es umfangreiche Änderungen im Spielsystem, man kehrte zum führen einer gesamten Gruppe zurück, das Fähigkeitensystem und der Magiebereich wurde erneut vereinfacht und verschlankt, nur die Grafik blieb im Prinzip diesselbe wie noch im Teil sechs. Zur Zeit ist nicht anzunehmen, daß ein neuer Teil erscheint, die Verkaufszahlen des neuten waren extrem schlecht.
Natürlich gab es wie bei jeder erfolgreichen Serie Ableger und Lizenzprodukte.
Eine recht erfolgreiche Adaption in den rundenbasierten Strategiesektor gab es seit 1995 mit der Heroes of Might and Magic Serie, welche den Folgeteilen des Spiel King's Bounty einen bekannten Namen verlieh. Diese Serie umfasst bislang vier Teile mit diversen Erweiterungen jedes Teils in Form von Szenariopacks (alternative Kampagnen, die nicht ohne das Hauptspiel lauffähig sind, zu geringeren Preisen).
1999 erschien eine Rollenspiel/Adventure Mischung namens Crusaders of Might and Magic, in welcher man in der klassischen 3rd-Person Manier durch seine 3D-Umgebung läuft, und einfache Aufgaben und Rätsel löst sowie seine Kämpfe in Echtzeit erledigt. Dieses Spiel wurde auf die Playstation portiert, wo 2001 auch der Nachfolger erschien (portiert auf die Playstation 2), Warriors of Might and Magic.
Von diesem Spiel erschien im gleichen jahr auch eine Gameboy Color Adaption mit dem selben Namen. Dort wird das Spiel zu einem Zeldaklon, mit winziger und pixliger Grafik, sehr einfacher Handlung und einem nahezu untauglichem Kampfsystem.
Die Might and Magic Reihe
- Might and Magic: Book I - Secret of the Inner Sanctum (1986)
- Might and Magic: Book II - Gates to Another World (1988)
- Might and Magic: Book III - Isles of Terra (1991)
- Might and Magic 4: Clouds of Xeen (1992)
- Might and Magic 5: Darkside of Xeen (1993)
- Might and Magic 6: The Mandate of Heaven (1998)
- Might and Magic 7: For Blood and Honor (1999)
- Might And Magic VIII: Day Of The Destroyer (1999)
- Might and Magic IX: Writ of Fate (2002)