Micky Maus
Micky Maus ist der deutsche Name der von Walt Disney geschaffenen Zeichentrick- und Comic-Figur Mickey Mouse.
Figur
Obwohl Micky Maus, die ihr Schöpfer anfangs Mortimer Mouse nennen wollte, bereits in dem Stummfilm Plane Crazy auftauchte, erreichte er seine große Bekanntheit erst durch den Film Steamboat Willie, der am 18. November 1928 im New Yorker Colony-Theatre uraufgeführt wurde. Dieses Datum gilt auch als Geburtstag von Micky Maus. Bereits in Steamboat Willie tauchte auch Mickys späterer Widersacher Black Pete (Kater Karlo) auf.
Die Popularität dieses Films war nicht zuletzt darin begründet, dass es der erste Zeichentrickfilm mit Ton war. Die Stimme der dort seine Freundin Minni beschützenden Maus war die von Walt Disney, und dessen Wunsch, diese auch alle hören zu lassen, hätte ihn fast ruiniert. Bei den Tonaufnahmen hatten die Glasröhren des Verstärkers ihren Geist aufgegeben und das kleine Studio von Disney, seinem Bruder Roy und ihrem Partner Ub Iwerks stand damit vor der Pleite. Walt verkaufte sein Auto, um Stimme und Orchesterbegleitung produzieren zu können.
Disney war durch äußere Umstände mehr oder weniger "gezwungen" worden, diese Figur überhaupt zu entwickeln. Bisher verdiente er mit dem recht erfolgreichen "Oswald the Lucky Rabbit" sein Geld. Die Rechte daran hatte er jedoch nach einem Rechtsstreit an seine ehemaligen Finanziers verloren. Daraufhin soll er, so die bis heute erzählte Geschichte, die Comic-Maus Mortimer erdacht haben. Seine Frau Lillian fand den Namen zu aufgeblasen und schlug Mickey vor.
Mickey Mouse ist die einzige Trickfilm- bzw Comicfigur die es zu einem Stern auf dem berühmten Walk of Fame in Hollywood gebracht hat.
Comicstrip und Filme
Nur zwei Jahre später, am 13. Januar 1930, erschien der erste Comic mit Micky Maus in einer amerikanischen Tageszeitung, bald lasen weltweit Millionen Menschen die Geschichten. 1940 dann erreichte der Erfolg seinen Höhepunkt mit Mickys Auftritt als Zauberlehrling in dem Film "Fantasia". In Farbe und mit Stereo-Sound zeigte er Techniken der Animation, die damals bahnbrechend waren.
Die Produktion der Trickfilme aber war irrsinnig teuer. "Fantasia" zum Beispiel hatte enormen Erfolg, spielte jedoch seine Produktionskosten nicht ein.
Die amerikanischen Micky-Maus-Comics wurden zum großen Teil von Floyd Gottfredson gezeichnet, der Figuren aus den Filmen übernahm (z.B. Goofy) und neue entwickelte.
Zu den verschiedenen Namen der Maus in den unterschiedlichen Ländern siehe .
Nach den ursprünglichen gesetzlichen Regelungen der USA dürfte der Name Mickey Mouse kein markenrechtlich geschütztes Produkt mehr sein. Die Verlängerung des Schutzes wurde jedoch durch eine Gesetzesänderung ermöglicht, dem so genannten "Sonny Bono Copyright Term Extension Act".
Vermarktung
Disney hatte schon bei der Vermarktung des glücklichen Hasen erste Erfahrungen damit gemacht, eine Figur als Marke aufzubauen, bei Micky wurde das zu einem enormen Geschäft. 1930 erschien das erste Lizenzprodukt: gegen eine Gebühr von 300 Dollar durfte ein Unternehmen Schulmappen mit der Maus bedrucken. Drei Jahre später war die Markenmacht so gewachsen, dass sie ein ganzes Unternehmen retten konnte. Die Uhrenfabrik Ingersoll-Waterbury widerstand der sicher drohenden Pleite dank der Lizenz zur Produktion von Mickey-Mouse-Uhren. Innerhalb weniger Jahre verdiente Disney mit solchen Geschäften Millionen.Europäische Zeichner
Da ab 1950 in Europa eine hohe Nachfrage nach Disney-Comics entstand, die mit dem Material aus Amerika nicht befriedigt werden konnte, wurden ab den 1950ern viele Comics in Italien gezeichnet.
Insbesondere Romano Scarpa, der sich zeichnerisch an Gottfredson anlehnte, entwickelte viele Disney-Figuren zu den heute in Europa bekannten weiter.
Von ihm stammt z.B. der Trenchcoat-tragende Privatdetektiv Micky Maus.
Ebenso schuf er viele in M.M.-Comics auftretende Nebenfiguren wie Kommissar Hunter oder Gamma.Die Zeitschrift im deutschsprachigen Raum
Die erste deutsche Micky Maus Zeitung wird im Januar 1937 vom Bollmann-Verlag, Zürich herausgegeben. Bis 1945 erscheinen in unregelmässigen Abständen 18 Hefte.
Seit 1951 erscheint unter dem Namen Micky Maus in Deutschland eine Jugendzeitschrift mit Comic-Geschichten aus dem Disney-Universum.
Fester Bestandteil ist dabei die Auftaktgeschichte mit Donald Duck und die Fortsetzungsgeschichte am Heftende. Häufig werden den Heften auch Gimmicks beigegeben.