Mick Taylor
Mick Taylor (*17. Januar 1948) (g,voc,p,perc) ist ein britischer Gitarrist. Er spielte zusammen für John Mayall bei den Bluesbreakern, Keef Hartley, die Rolling Stones und Jack Bruce.Beim Konzert der Rolling Stones im Hyde Park gab Mick Taylor im Juli 1969 seinen Einstand als Mitglied der Band, nachdem er wenige Tage zuvor bei der Single "Honky tonk women" zum ersten Mal bei einer Studio-Aufnahme mitgewirkt hatte. Wie Bill Wyman erschien er als verschlossener, introvertierter Musiker, der Mick Jagger und Keith Richards die Show überließ, aber mit begeisternden Soli glänzte. Erst auf der US-Tournee im November und Dezember 1969 konnte Mick Taylor sein Können erstmals unter Beweis stellen, am eindrucksvollten vielleicht im Blues "Love in vain" von Robert Johnson. In einem erregenden Zusammenspiel mit dem Leadgitarristen Keith Richards trieb Taylor die Band in einen rauheren, bluesorientierteren Sound und war damit maßgeblich mitverantwortlich für die "rauhbeinigere" Phase zwischen 1969 und 1974. Während dieser Zeit entstanden Alben, die heute zu den besten der Gruppe gezählt werden, wie "Sticky Fingers" und "Exile on Main Street". Die US-Tournee 1972 und vor allem die Europa-Tournee 1973 zeigten Mick Taylor auf dem Höhepunkt seines Könnens; leider sind die Aufnahmen nur als Bootleg erhältlich und damit nicht legal. Aber die Aufnahmen vom Konzert in Brüssel am 17. Oktober 1973 (Bootlegs "Nasty Music" oder "Brussels Affair - Definitive Edition") gehören zu den besten Liveaufnahmen der Rolling Stones und übertreffen die offiziellen Veröffentlichungen bei weitem. Auf der Platte "It's only rock'n'roll" findet sich mit dem Song "Time waits for no one" eine weitere Glanzleistung Taylors mit einem furiosen Solo. Angeblich kam es zu einem Konflikt im Studio, als Mick Jagger und Keith Richards dieses Solo kürzten. Vor der Aufnahme des Albums "Black and blue" verließ Mick Taylor im Dezember 1974 die Rolling Stones. Die Gründe dafür könnten darin gelegen haben, dass Mick Taylor trotz fundamentaler musikalischer Beiträge (vor allem auf dem Album "Sticky fingers", bei dem Keith Richards wegen seiner Drogensucht kaum mitwirkte) nicht als Co-Autor genannt wurde und damit Jagger/Richards sämtliche Tantiemen einstrichen. Mick Taylor war aber inzwischen selbst kokainabhängig geworden, so dass auch gesundheitliche Probleme als Motivation gedient haben könnten.
Seither ist Mick Taylor meist mit einer Band aufgetreten, wobei das Image des "verlorenen Rolling Stone" sein Image bis heute prägt. Seine Soloplatten waren nur mäßig erfolgreich, da er nicht über eine ausdrucksfähige Stimme verfügt. Es scheint, als ob er nur im Zusammenspiel mit starken Musikerpersönlichkeiten seine Qualitäten voll zur Geltung bringen könne. Er nahm eine Platte mit Carla Bley auf, spielte im Studion und auf Tournee mit Bob Dylan und trat auch gelegentlich mit John Mayall's Bluesbreakers auf. Ein Gastauftritt mit den Rolling Stones in der Kemper Arena in Kansas City im Dezember 1981 ließ Hoffnungen aufkeimen, dass er wieder Mitglied der Band werden würde, aber diese erfüllten sich nicht.