Methämoglobinämie
Met|hämo|globin|ämie, die med.Erhöhte Konzentration von Methämoglobin (Met-Hb; oxidierte Form des Hämoglobins) im Hämoglobin (rote Blutkörperchen).
Befund: Ab einer Met-Hb-Konzentration von mehr als 10% im gesamten Hämoglobin kommt es zu Zyanose (Sauerstoffmangel im Blut) mit einer Blauverfärbung der Haut und der Schleimhäute. Das Blut bekommt eine schiefergraue Farbe. Bei über 40% kommt es zu Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, beschleunigter Herztätigkeit, Atemnot und Solomnenz (Benommenheit, Schläfrigkeit). Eine Konzentration größer 70-80% führt zum Tode.
Ursachen: Neben einem erblichen Defekt des Hämoglobins oder einem erblichen Enzymdefekt, ist v.a. die Aufnahme bestimmter Substanzen, die zu einer Oxidation des Hämoglobins führen, Ursache für M. (toxische M.). Zu oxidierenden Substanzen zählen einige Medikamente (z.B. Phenacetin, Chinin), Stickoxide, aromatische Nitro- und Aminoverbindungen u.a. Für Säuglinge bestehen Gefahren durch den Genuß von Trinkwasser oder Gemüse mit zu hohen Nitratwerten.
Behandlung: Bei toxischer M. muß die auslösende Substanz abgesetzt werden. Evtl. soll Ascorbinsäure oder Methylenblau verabreicht werden. Bei erblichen Ursachen ist keine Behandlung möglich.