Met
Met ist ein vergorenes alkoholisches Getränk aus Honig, Wasser und Hefe. Met wird oft auch Honigwein genannt. Er kann bis zu 18 Vol.-% Alkohol enthalten.Bemerkenswert ist die Verbreitung des Wortstammes *medhu- in vielen indogermanischen Sprachen:
- im Slawischen bedeutet med Honig.
- miel ist auch das Spanische Wort für Honig.
- in allen indogermanischen Sprachen bildet der Wortstamm den Ursprung für Rausch.
- madhu steht im Sanskrit sowohl für einen süßen, berauschenden Trank als auch für Honig.
- deutsch Met geht ebenfalls auf *medhu- zurück.
Table of contents |
2 Rezept & Herstellung 3 Weblinks |
Geschichte
Es gilt damit als gesichert, dass Met und Traubenwein die ersten alkoholischen Getränke der Menschheit waren. Verfahren zur Herstellung von Wein waren in Ägypten und Vorderasien bereits um 3500 v. Chr. bekannt, Metgewinnung hat eine etwas ältere Tradition.
Seit ältester Zeit stellten auch die Germanen Met her, die durch die riesigen Wälder über ausreichend Honig verfügten. Die spontane Verwandlung von Honigwasser in ein viel geschmackvolleres Getränk sowie die berauschende Wirkung des Alkohols, die damals noch nicht verstanden war, machten den Met in der nordischen Mythologie zum Trank und Geschenk der Asen (Götter). Der Honigwein wurde nicht nur auf Feiern in rauen Mengen getrunken, sondern diente als Trank der Götter kultischen Handlungen. Durch den kultischen Status war der ausschweifende Genuss von Met denn auch gleichzeitig Götteropfer. Die Edda enthält detaillierte Beschreibungen von regelrechten Saufgelagen und den Folgen am nächsten Tag – die Gelage waren wegen des Hintergrundes aber eben nicht nur „Besäufnisse“, sondern auch Opferhandlungen. Der Unterschied zwischen Feier und Opfer bestand prinzipiell nur darin, wem man die verspeisten Lebensmittel widmete.
Neben seiner Verwendung für Feste und Zeremonien war Met aber auch ein ganz normales Alltagsgetränk, vergleichbar mit Bier im mittelalterlichen Europa.
Um heutzutage Met unter diesem Namen in den Handel zu bringen müssen eine Menge Vorschriften beachtet werden, so müssen beispielsweise Honig und Wasser zu gleichen Teilen (1:1) enthalten sein. Eine solche Mischung zum Gären zu bringen ist ohne industrielle Hilfsmittel praktisch unmöglich.
Met kann man aber auch selbst herstellen. Für etwa 15l Met wird Folgendes benötigt:
Gerätschaften
Zutaten
Zubereitung
Bitte beachten: Wenn ihr mit dem gefüllten Gärballon arbeitet stellt ihn immer auf eine weiche Unterlage (Handtuch oder ähnlichem) da er sonst durch kleinste Unebenheiten oder Steinchen reißen kann. Das geschieht schneller als man denkt!
Da Honig von sich aus nicht gärt muss er verdünnt werden. Dazu erwärmt ihr die Honiggläser im Wasserbad damit dieser flüssig wird. Wenn diese warm sind gießt den Honig direkt in den Gärballon. Die Reste lassen sich mit warmem Wasser aus den Gläsern lösen und werden ebenfalls in den Gärballon gegossen. Jetzt füllt ihr den Ballon bis auf etwa fünf bis zehn Prozent mit warmem Wasser auf. Dieser Raum dient als Puffer wenn sich später Schaum bildet. Dabei ist es wichtig den Honig nicht über 50°C zu erhitzen da sonst Vitamine etc. zerstört werden. Am Besten stellt ihr mit Hilfe des Thermometers die Temperatur des Leitungswassers entsprechend ein. Vermischt jetzt durch vorsichtiges Schwenken Honig und Wasser. Sobald sich der Honig komplett aufgelöst hat deckt die Öffnung ab und wartet bis die Mischung auf eine Temperatur von 25° abgekühlt ist. Die Hefepilze würden bei Temperaturen über 28°C absterben.
In der Zwischenzeit wascht die Äpfel und raspelt sie. Die Apfelstücke ersetzen die dem Honig fehlenden Trübstoffe, ohne die die Hefe nicht gedeihen kann. Mischt die Stücke mit einem Liter Wasser und der Hefe. Stattdessen könnt ihr auch schon einen Tag zuvor einen Liter naturtrüben und konservierungsmittelfreien Apfelsaft mit 50 Gramm Mehl (Trübstoffe) und der Hefe vermischen. Das beschleunigt den Gärstart. Unabhängig von eurer Entscheidung gebt ihr optional noch Nährsalz (verschafft der Hefe gegenüber dem Schimmel einen Vorsprung) und Säure (die natürliche Säure der Äpfel reicht in der Regel aus) hinzu.
Sobald das Honigwasser entsprechend abgekühlt ist füllt die Apfel-Wasser-Hefe-Mischung in den Gärballon, vermischt alles durch schwenken und verschließt ihn mit Gärpropfen und -röhrchen. Vergesst nicht das Wasser in das Röhrchen zu füllen.
Stellt den Gärballon an einen warmen, dunklen (eventuell abdecken) Ort mit einigermaßen konstanter Temperatur zwischen 15-25°. Je höher die Temperatur innerhalb dieses Bereichs ist, desto mehr Alkohol wird gebildet. Es ist durchaus möglich Met bei Temperaturen um 6°C herzustellen allerdings dauert der Gärprozess dann bis zu zwei Jahre. In den ersten Tagen muss der Ballon täglich ein- bis zweimal ein wenig geschwenkt werden bis die Gärung einsetzt. Das merkt ihr am charakteristischen Ploppen des Gärröhrchens.
Die Gärung dauert in der Regel je nach Honig-Wasser-Verhältnis und Temperatur zwischen sechs Wochen und acht Monaten. Wie bereits erwähnt kann die Gärung durchaus wesentlich länger dauern, mit Portweinhefe bei den angegebenen Temperaturen ist dies aber unwahrscheinlich.
Sollte während der Gärung der Schaum das Gärröhrchen erreichen, ist dies täglich vorsichtig zu reinigen. Dabei muss die Öffnung stets abgedeckt bleiben damit möglichst kein Sauerstoff und keine Fliegen in den Ballon geraten.
Sobald das Ploppen seltener wird, das heißt die Gärung sich dem Ende nähert muss der Ballon wieder einmal täglich vorsichtig geschwenkt werden. Dabei sollen sich abgesunkene Stoffe vom Boden lösen. Wenn die Blasenbildung dann komplett eingestellt ist habt ihr die Möglichkeit, durch die Zugabe von Schwefel die Hefe abzutöten und den Met damit künstlich haltbar zu machen (Anleitung lesen!).
Gießt ein paar Tage später den Met durch ein Sieb in ein sauberes Gefäß (Topf, Eimer), reinigt den Gärballon von Heferesten und füllt den Met wieder zurück. Stellt den Ballon diesmal etwas erhöht auf einen Tisch oder ähnlichem und lasst die Trübstoffe ein paar Tage absinken. Sobald die Hefe am Boden ist öffnet den Verschluss möglichst ohne den Ballon zu bewegen. Mit dem Schlauch saugt ihr nun den Met vorsichtig an und füllt ihn wieder in euren Eimer, der tiefer als der Ballon stehen sollte. Dabei darf der Bodensatz nicht mitgerissen werden, sondern soll im Ballon bleiben. Opfert lieber einen halben Liter Met als zuviel abzusaugen. Um bessere Ergebnisse zu erzielen lasst die Flüssigkeit durch einen Kaffeefilter laufen. Das ist allerdings äußerst zeitaufwändig. Reinigt wieder den Ballon und füllt den Met zurück. Diese Prozedur muss eventuell ein paar Mal wiederholt werden.
Lasst nun den Ballon wieder zwei bis drei Wochen stehen und beobachtet, ob die Gärung nicht eventuell wieder einsetzt. Je nach Geschmack kann der Met nun gewürzt oder mit Honig nachgesüßt werden. Der Met kann nun entweder im Ballon verbleiben oder abgefüllt werden. Es ist wichtig, dass die Gärung vollständig beendet ist, bevor ihr den Met in Flaschen füllt. Um dies zu testen könnt ihr erstmal eine Flasche befüllen und zum Beispiel in einem Eimer lagern. Sollte diese nach einigen Wochen nicht explodiert sein seid ihr auf der sicheren Seite.
Ab jetzt kann der Met getrunken werden, jedoch gilt die Regel: "Je älter desto besser". Nicht geschwefelter Met kann allerdings durch Oxidation nach einiger Zeit geschmackliche Beeinträchtigungen erfahren.
Met ist auch die Kurzform für ein Opernhaus in New York, siehe Metropolitan Opera.
Rezept & Herstellung
Die Germanen stellten Met aus kompletten Waben her. Als Gärstarter wurde mehrmals in die Honig-Wasser-Mischung gespuckt. Dass dies kein Aberglaube, sondern Erfahrungswerte waren, ist heutzutage bekannt. Der menschlische Speichel enthält Enzyme, die die Gärung in Gang bringen. Durch die Verwendung kompletter Waben gelangten viele Heilstoffe in den Met.
Wichtig: Alle Geräte mit denen ihr arbeitet müssen möglichst sauber sein. Gärballons lassen sich mechanisch schlecht reinigen, deswegen empfiehlt es sich diese gegebenenfalls mit einer schwachen Säure (beispielsweise 30%ige Salzsäure) auszuspülen.
Sämtliche Angaben sind nur als Richtwerte zu verstehen. Behaltet im Hinterkopf, dass etwa fünf bis zehn Prozent des Gärballons leer bleiben müssen.Weblinks