Messschieber
Der Messschieber ist ein Längenmessgerät. Im Gegensatz zur Messschraube wird beim Messschieber das abbesche Komparatorprinzip nicht eingehalten. Der dadurch bedingte Kippfehler 1. Ordnung führt zu einer, im Aufbau des Messschiebers begründeten, prinzipiell nicht vermeidbaren Messungenauigkeit.
Für die Messung von Außen- und Innenmaßen besitzt der Messschieber jeweils zwei Messflächen. Außerdem verfügt er meist über eine weitere Messfläche zur Tiefenmessung. Die klassische Ausführung des Messschiebers hat zur Steigerung der Ablesegenauigkeit einen Nonius. Varianten, bei denen der Messwert von einer Rundskala abgelesen werden kann, werden ebenfalls verwendet. Inzwischen werden aber fast nur noch Messschieber mit einer digitalen Anzeige eingesetzt. Diese weisen zwar keine bessere Messgenauigkeit auf, lassen sich aber besser ablesen. Auch die Übertragung der Messdaten zum Computer für eine Auswertung ist möglich.
Da der Messschieber ein Messgerät und keine Lehre ist, wurden die früher verwendeten Bezeichnungen Schieblehre oder Schublehre in der Ausbildung zu technischen Berufen durch den Begriff Messschieber ersetzt. Das Wort Messschieber kann sich jedoch in der Umgangssprache nur langsam durchsetzen.
In Österreich hat sich dieser Begriff überhaupt nie durchgesetzt. Es wird auch an den technischen Schulen nach wie vor die Bezeichnung Schiebelehre unterrichtet.
Siehe auch: Ablesung