Messfehler
Messfehler entstehen bei der Messung physikalischer Größen. Selbst wenn die zu messende Größe konstant ist, werden die Messwerte durch Messfehler mit Streuung behaftet sein: die erhaltenen Werte "streuen" um den echten Wert.
Unter Ausschluss von groben Fehlern (engl. Blunder) aufgrund menschlichen oder technischen Versagens muss zwischen systematischen und zufälligen Messfehlern unterschieden werden.
Systematische Messfehler geben der Messung normalerweise einen Trend (zeitlich oder örtlich zu/abnehmende Messwerte) oder eine systematische Tendenz zu höheren oder niedrigeren Werten, während die zufälligen Fehler in der Hauptsache für die Erhöhung der Streuung verantwortlich sind.
Sind die systematischen Fehler groß, kann die Messung zwar "präzise" sein, aber trotzdem völlig daneben liegen. Ursache für zufällige Messfehler kann z.B. begrenztes Auflösungsvermögen, Thermisches Rauschen oder die Atmosphäre (astronomisches Seeing) sein. Für systematische Messfehler kommen falsch justierte (dejustierte) Messgeräte, Refraktionsanomalien oder unbekannte Einflüsse als Ursache in Frage. Systematische Einflüsse sollten im Fehlermodell der Messung (bei der Auswertung) berücksichtigt werden.
Der relative Messfehler gibt die prozentuale Abweichung vom echten oder Erwartungswert an und ist somit im Gegensatz zum absoluten Messfehler einheitenlosenlos.
Siehe auch
Ausgleichungsrechnung, Fehlerrechnung, Fehlerfortpflanzung, Eichung, Kalibrierung, Messtechnik, Messgerät, Standardabweichung ...