Mercator-Projektion
Die Mercator-Projektion ist eine winkeltreue Kartenprojektion, die besonders zur Navigation in der Schifffahrt eingesetzt wird. Sie wurde nach ihrem Erfinder Gerhard Mercator benannt.
Um die Erde wird ein Zylinder gelegt (Zylinderprojektion), der diese am Äquator berührt. Vom Projektionszentrum in der Erdmitte werden nun alle Punkte vom dem Globus auf den Zylinder übertragen. Rollt man danach den Zylinder ab, so erhält man eine winkeltreue, plane Karte der Erdoberfläche.
Da der Äquator die Berührungslinie von Zylinder und Globus ist, wird dieser längentreu abgebildet. Zum Nord- und Südpol hin werden die Verzerrungen immer größer. Dadurch ist die Insel Grönland (2,2 Mio. km²) in dieser Kartenprojektion fast so groß dargestellt wie der Kontinent Afrika (30,3 Mio. km²). Die Mercator-Projektion ist also nicht flächentreu. Der Nord- und der Südpol können nicht dargestellt werden, da der projizierte Punkt im Unendlichen liegen würde.
Die Eigenschaft der Winkeltreue ermöglicht es, die auf der Karte abgelesenen Winkel direkt zur Navigation zu nutzen. Bei einer Atlantiküberquerung von z.B. Portugal nach Kuba, musste man im Heimathafen den Fahrtwinkel zum Zielhafen ermitteln und konnte dann die ganze Fahrt über immer entlang dieses Winkels reisen. Diese so genannte Loxodrome ist zwar nicht der kürzeste Weg, das wäre die Orthodrome, aber die am einfachsten zu navigierende Strecke, da nicht ständig der Fahrtwinkel angepasst werden muss.