Menetekel
Unter Menetekel versteht man eine unheilverkündene Warnung oder drohende, den Untergang verkündende Worte.Als Herkunft gilt eine Episode des Alten Testaments der Bibel (Das Gastmahl des Belsazar, Daniel 5,25), in der dem König Belsazar, Sohn Nebukadnezars, eine geisterhafte Schrift an der Wand seines Palastes erscheint, die von dem Propheten Daniel als Mene mene tekel upharsin entziffert und als Untergangs-Prophezeiung des Reiches Belsazars gedeutet wird. Die wörtliche Übersetzung aus dem Aramäischen ist unklar. Vermutlich handelt es sich um die Bezeichnung dreier persischer Münzen. Daniel dagegen interpretiert das Orakel mit Hilfe ähnlich klingender aramäischer Verben: gezählt, gezählt, gewogen und geteilt. Daniel interpretiert folgendermaßen:
- gezählt hat Gott dein Königtum und weggegeben
- gewogen bist du auf der Waage und zu leicht gefunden
- geteilt wird dein Reich und den Medern und Persern gegeben.
- "Das Fest des Belsazar" ist Motiv eines Gemäldes aus dem Jahr 1635 des Malers Rembrandt van Rijn.
- Diese Begebenheit inspirierte den Dichter Heinrich Heine zu seiner Ballade Belsazar (online bei Projekt Gutenberg).