Meißenisch
Das Meiß(e)nische als Dialektgruppe des Thüringisch-Obersächsischen weist neben allen typischen Ausspracheformen desselben an Eigenarten folgende auf: Palatisierung des Konsonanten "k" ist nicht so stark, wie beispielsweise bei den westlicher wohnenden Sprechern. Typisch meißenisch in sprachlicher Hinsicht ist z. B. die Verwendung der Partikel "..., nicht wahr" und "..., nicht wahr, nicht?" in fragender Form. Von der Aussprache her wird diese Floskel soweit zusammengezogen, dass es wie "...norr" bzw. "norr ni?" klingt. Typisch ist die allen Sprechern eigene Intonation (abhängig von Satzbau und Satzinhalt), die bei einzelnen Sprechern bis in die Stufe des Hochsprachlichen zu verfolgen ist. Begünstigend ist hierbei, dass die deutsche Sprache eben nicht in allen Fällen Aussprachenormenen besitzt.Meißenisch ist vermutlich bereits ein Mesolekt, denn der Auflösungssprozess der meißnischen Basilekte, also die Herausbildung einer Verkehrs- und Umgangssprache, fand bereits um 1500 am Ende des Mittelhochdeutschen und dem Beginn des Neuhochdeutschen statt.
Meißenisch wird in einem Raum Oschatz, Großenhain, Radeberg, Sebnitz, tschechische Grenze, Freiberg, Chemnitz, Rochlitz gesprochen. Als Dialektgruppe unterteilt sich das Meißenische in fünf Dialekte:
- Nordmeißenisch (Grimma-Döbeln-Riesa)
- Nordostmeißenisch (Lommatzsch-Großenhain)
- Westmeißenisch (Mittweida-Rochlitz-Borna)
- Südmeißenisch (Oederan-Frankenberg-Hainichen-Freiberg)
- Südostmeißenisch (Dippoldiswalde-Freiberg-Meißen-Radeburg-Pirna-Bad Schandau)
Siehe auch: Mitteldeutsch, Westmitteldeutsche Sprache, Ostmitteldeutsche Sprache