Mehrstufenrakete
Eine Mehrstufenrakete ist eine aus mehreren Raketenstufen (jeweils bestehend aus Treibstoffzellen und Triebwerk) aufgebaute Rakete, die beim Start nacheinander abgetrennt werden, sobald ihr Treibstoffvorrat verbraucht ist. Dadurch wird vermieden, dass die Rakete gegen Brennschluß ihres Triebwerks fast nur noch nutzlos gewordene Masse (den leeren Behälter für den gesamten Treibstoff) beschleunigt. Auf diese Weise werden höhere Geschwindigkeiten, und somit höhere Umlaufbahnen erreicht.Der polnische Artillerieoffizier Casimir Simienowicz beschrieb schon 1650 in einem Buch dreistufige Raketen. Der russische Lehrer und Autodidakt Konstantin Ziolkowski stellte das Mehrstufenprinzip mit seiner Raketengrundgleichung auf eine wissenschaftliche Grundlage.
Unter der Bezeichnung A9/A10 wurde von deutschen Ingenieuren während des zweiten Weltkriegs auf der Basis der Rakete A4 die Entwicklung einer Mehrstufenrakete begonnen aber nicht mehr abgeschlossen. Das Ziel des Heeres war es, damit transatlantische Ziele angreifen zu können. Nach Aussage des Konstrukteurs Wernher von Braun hatte man aber auf Seite der Entwickler die Raumfahrt im Auge.
Die Saturn V, die Startrakete der Apollo Mondmissionen, bestand beispielsweise aus 3 Raketenstufen.