Meerschweinchen
Meerschweinchen | ||||||||||
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Meerschweinchen (Caviidae) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Unterfamilien | ||||||||||
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Die Meerschweinchen (Caviidae) bilden eine Familie in der Ordnung der Nagetiere (Rodentia). Zu ihnen zählt man die eigentlichen Meerschweinchen (Caviinae) und die Maras (Dolichotinae). Das auch als Haustier gehaltene gemeine Meerschweinchen (Cavia porcellus) ist in Mitteleuropa das bekannteste.
Meerschweinchen leben in sozialen Gruppen mit einem Männchen, einigen Weibchen und den Jungtieren. Die Jungtiere werden nach einer Tragzeit von 62 bis 70 Tagen komplett entwickelt (Fell, Zähne) geboren (Nestflüchter). Meerschweinchen bewohnen kleine Höhlen, worauf auch ihr lateinischer Name hinweist. Ihr hiesiger Name entstand vermutlich, weil Seefahrer die Tierchen übers Meer nach Europa brachten, und zudem ihre Lautsprache (Quiekgeräusche) an die der Hausschweine erinnert. Im englischen Namen "guinea pig" ist ebenfalls das Wort Schwein enthalten. "Guinea" ist eine alte englische Münze. Die Seeleute, die damals diese Tiere von ihren Überseefahrten mitbrachten, verkauften angeblich die Tiere für einen Guinea. Noch ein Grund für die Namensgebung.
Der ursprüngliche Lebensraum der Meerschweinchen ist die offene Graslandschaft Perus, auf der sie in kleinen Herden Gras oder andere Pflanzen weiden. Auf diesen grasbewachsenen Hochebenen in einer Höhe von ca. 4000 Metern ist die Luft durch die hohe UV-Strahlung beinahe steril. Deswegen sind Meerschweinchen nicht sehr widerstandsfähig gegen Infektionskrankheiten. Raubtieren weichen sie durch eine Dämmerungslebensweise oder durch Flucht aus.
Obwohl fast alle anderen Säugetiere in der Lage sind, Vitamin C selbst zu synthetisieren, sind Meerschweinchen, auf Vitamin C in der Nahrung angewiesen und entwickeln bei Vitamin-C-Mangel Skorbut. Vit. C stärkt die Abwehrkräfte. Es ist in Grünfutter enthalten, besonders in Zitrusfrüchten und Petersilie. Je nach Alter benötigt ein Meerschweinchen 5- 20 mg Vit.C pro Tag.
Eine weitere Besonderheit ist das lebenswichtige Fressen des sogenannten Blinddarmkotes. Diese relativ weichen Kotballen werden ausgeschieden und gleich wieder aufgenommen, weil sie wichtige Bakterien enthalten, welche der Aufrechterhaltung der Darmflora dienen. Daneben deckt der Blinddarmkot den gesamten Vitamin-B-Bedarf und Großteile des Vitamin-K-Bedarfs der Tiere ab.
Meerschweinchen werden sehr gerne als Haustiere gehalten, da sie sehr zutraulich werden. Zudem sollte man beachten, dass Meerschweinchen in Einzelhaltung nicht mehr und nicht weniger zutraulich werden als in Gruppen. Die Einzelhaltung als auch die Kombination Meerschweinchen und Kaninchen ist nicht artgerecht. Meerschweinchen leben in sozialen Verbänden und benutzen vielerlei Laute um zu kommunizieren. Auch brauchen die bewegungsfreudigen Meerschweinchen genügend Auslauf. Je größer das Platzangebot, desto artgerechter die Haltung. Entgegen vieler Vorurteile vertragen sich auch 2 oder mehr Böcke. Es herrscht eine Rangordnung die aber durch das hinzusetzen eines Weibchens oder "neuer" Böcke empfindlich gestört wird. Daher sollte man 2 (oder mehr) Böcke noch vor Beginn der Geschlechtsreife zusammensetzen und diese Gruppe so belassen um Rangordungskämpfe zu vermeiden.
Die Geschlechtsreife bei Meerschweinchen unterliegt großen Schwankungen. Bei Weibchen gibt es die sog. Frühreife schon ab dem 27. Lebenstag. Im allgemeinen sollte ein Weibchen aber nicht vor Erreichen des 4. Lebensmonats und einem Gewicht von 500 g trächtig werden. Bei Böcken liegt die Geschlechtsreife bei etwa 6 Wochen nach der Geburt. Die Geschlechtsreife ist außerdem gewichtsabhängig.
Sie fressen hauptsächlich Heu und Gras, aber auch Melonen, Schlangengurken, Salat, Möhren, Kiwi, Äpfel...Zum Abnutzen der Zähne, die stetig wachsen, eignen sich Zweige. Diese sollten von ungespritzten Obstbäumen, Birke und Weide stammen. Jedoch, wegen deren Gifigkeit, keine Ziersträucher. Nicht geeignet sind: Kohl, Kernobst, rohe Kartoffeln und Zwiebeln. Zuviel junger Klee kann Durchfall verursachen.