McDonald's
Die McDonald's Corporation ist die weltgrößte Kette von Fast-Food-Restaurants. Obwohl McDonald's weder den Hamburger noch das Schnellrestaurant erfunden hat, wird der Firmenname von vielen eng mit beiden Begriffen verbunden.
Table of contents |
2 Geschichte 3 McDrive 4 Herausforderungen 5 Kritik 6 Rot und Gelb 7 Superlative 8 Spitznamen 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks |
Überblick
McDonald's ist ein systemgastronomisches Unternehmen und betreibt gegenwärtig über 30.000 Restaurants in 121 Ländern unter der eigenen Marke, dazu kommen noch verschiedene aufgekaufte, aber nicht in McDonald's umbenannte Restaurants verschiedener vor allem amerikanischer Ketten. 2001 betrug der Umsatz des Konzerns 14,87 Mrd. US-$, der Gewinn belief sich auf 1,64 Mrd. US-$.
1971 eröffnete die erste deutsche Filiale in München. Dort befindet sich heute auch die deutsche Zentrale. Im Geschäftsjahr 2002 standen bereits 1.211 Restaurants auf deutschem Boden. Man zählte in diesem Jahr 715 Millionen deutsche Gäste.
Das Geschäftsmodell der McDonald's Corporation unterscheidet sich von dem der meisten anderen Fast-Food-Ketten darin, dass McDonald's außer an Franchising-Gebühren auch durch Mieten verdient. McDonald's stellt dem Franchise-Nehmer das schlüsselfertige Restaurant und die Verbrauchsmaterialien. Der Konzern erhält sein Einkommen daher hauptsächlich aus festen monatlichen Mieten, und weniger aus den tatsächlichen Verkäufen. Harry J. Sonneborne, einer der Gründer von McDonald's, brachte es einmal folgendermaßen auf den Punkt: "Eigentlich sind wir ja ein Immobilien-Unternehmen. Der einzige Grund, warum wir Hamburger verkaufen, ist die Tatsache, dass diese am meisten Gewinn abwerfen, von dem unsere Restaurantbesitzer uns Miete zahlen können" (Schlosser, Eric: "Fast Food Nation". 2001. Houghton Mifflin, New York. S. 96f.).
Flaggschiff des Unternehmens ist der BigMac, ein Hamburger mit doppelter Lage Rindfleisch. Neben verschiedenen Burgern mit Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch gibt es auch Fisch- und Gemüseburger.
McDonald's-Restaurants gehören zu einer von drei Hauptvarianten:
- In-Store: Meist in Innenstädten, Einkaufszentren oder Bahnhöfen angesiedelte Restaurants.
- McDrive: Restaurants mit einem zusätzlichen Autoschalter. Diese Restaurants befinden sich häufig am Stadtrand und in Autobahnnähe
- Satellites: sehr kleines Restaurant ohne Sitzmöglichkeiten und mit eingeschränktem Produktangebot.
McDonald's unterhält in den USA eine offizielle Trainingseinrichtung für Führungskräfte, die Hamburger University in Oak Brook, Illinois.
Geschichte
Das erste McDonald's-Restaurant wurde 1940 von den Brüdern Richard und Maurice McDonald in San Bernardino, Kalifornien eröffnet. Das Restaurant wurde nach 1948 bekannt, als die Brüder eine innovative und rationelle Art, Hamburger "zusammenzubauen" implementierten, und auf Selbstbedienung umstellten.
1954 trat der Milchshake-Mixer-Verkäufer Ray Kroc an die McDonald-Brüder mit dem Vorschlag heran, weitere McDonald's-Restaurants zu eröffnen, da er von der Leistungsfähigkeit des Restaurants beeindruckt war. Er wurde der erste Franchise-Nehmer der Firma McDonald. Er versuchte, Walt Disney, seinen Kameraden aus Kriegstagen, dazu zu bringen, ihm die Eröffnung eines McDonald's-Schnellrestaurants im damals im Bau befindlichen Disneyland zu erlauben. Als Disney ablehnte, eröffnete Kroc sein erstes Restaurant in Des Plains, Illinois. Es wurde schnell zum großen Erfolg.
Krocs Firma hieß ursprünglich McDonald's Systems Inc., und wurde 1960 in McDonald's Corporation umbenannt.
Krocs Marketing-Maßnahmen zielten von Anfang an auf Familien, und speziell Kinder. In den frühen 1960er Jahren sponserte der Franchise-Nehmer Oscar Goldstein aus Washington, DC eine Kinder-Show mit dem Namen Bozo's Circus, deren Hauptdarsteller ein Clown, gespielt von Willard Scott, war. Nachdem die Show auslief, heuerte Goldstein Scott als McDonald's neues Maskottchen Ronald McDonald an. Dieser Charakter wurde durch eine Werbekampagne im ganzen Land bekannt gemacht. Scott wurde später allerdings durch einen weniger plumpen Schauspieler ersetzt.
Der Vertrag mit den McDonald-Brüdern sah vor, dass Kroc für die Expansion der Kette zuständig war, während die Brüder die Kontrolle über die Produktion behielten und an den Gewinnen beteiligt waren. 1961 wurde Kroc zunehmend unzufrieden mit dieser Konstellation. Nach einigen Verhandlungen stimmten die inzwischen wohlhabenden McDonald-Brüder zu, die Rechte an der Marke McDonald's für 2,7 Mio. $ an Kroc zu verkaufen. Das Geld hierfür hatte Kroc von mehreren Investoren geliehen, darunter auch die Universität Princeton. Der Vertrag erlaubte den Brüdern, ihr Restaurant weiter The Big M zu nennen. Es blieb geöffnet, bis Kroc die Brüder ausbootete, indem er ein McDonald's direkt auf der anderen Straßenseite eröffnete. Wenn die Brüder den ursprünglichen Vertrag beibehalten hätten, der ihnen 0,5 % der jährlichen Einnahmen der Kette garantierte, würden sie heute fast 180 Mio. $ pro Jahr erhalten.
Seitdem hat McDonald's auf der ganzen Welt Restaurants eröffnet. Am 31. Januar 1990 wurde das erste russische McDonald's in Moskau eröffnet. Im Gegensatz zu den USA, wo McDonald's als Inbegriff für billiges, minderwertiges und ungesundes Essen gesehen wird, gilt McDonald's-Essen in Teilen der Welt, z.B. Russland und China (wo es auch in Peking das größte McDonald's Restaurant der Welt gibt) als Statussymbol, und die Restaurants werden für ihre Atmosphäre und Sauberkeit bewundert. In den USA leben 50% der Bewohner keine drei Autominuten von der nächsten McDonald's-Filiale entfernt.
Der Preis des von McDonald's verkauften BigMäc-Hamburgers wurde vom Wirtschaftsmagazin The Economist als inoffizielle Meßgröße für Kaufkraftvergleiche zwischen zwei Währungen benutzt, dem Big Mac Index.
Die Standardisierung von McDonald's wurde als für die Globalisierung beispielhaft gesehen. Tom Friedman vertrat die These, dass zwei Länder, in denen McDonald's vertreten war, niemals einen Krieg miteinander beginnen würden. Diese "Regel" wurde durch die amerikanische Bombardierung Serbiens gebrochen.
McDrive
Der erste McDrive, ein Drive-in eines McDonald's-Restaurant, wurde im Jahre 1975 in der Stadt Sierra Vista, Arizona, eingeführt.
Etwa 1995 erhielt McDonald's erstmals Beschwerden seiner Franchise-Nehmer, dass der Konzern zu viele neue Franchise-Verhältnisse eingehe und so Kunden von bestehenden Restaurants abziehe. Man reagierte hierauf, indem in der Folge nur noch nach vorheriger Marktuntersuchung und Standortanalyse Franchise-Verträge abgeschlossen wurden.
Die starke Konkurrenz führte im letzten Quartal 2002 erstmals dazu, dass der Konzern rote Zahlen schrieb. Andere Fast-Food-Ketten bieten Burger höherer Qualität und ein größeres Angebot. Laut einer Untersuchung der Fachzeitschrift Restaurants and Institutions Magazine belegte McDonald's im Jahr 2002 in der Kategorie Qualität den 15. Platz unter den Hamburger-Ketten, u. a. auch hinter dem Erzrivalen Burger King. In den letzten 5 Jahren ist der Marktanteil von McDonald's um 3 % auf nun 15,2 % gefallen.
Einen Einblick in die umstrittene Arbeits- und Hygienesituation in den Restaurants lieferte 1985 der Autor Günter Wallraff, der sich für die Arbeit an seinem Buch Ganz unten als Türke "Ali" verkleidete und für kurze Zeit bei McDonald's arbeitete. Er deckte mit Veröffentlichung des Buches katastrophale Verhältnisse auf. Besonders in der Folgezeit wurde in den Filialen allerdings peinlich genau auf Sauberkeit und Transparenz gegenüber den Kunden geachtet.
McDonald's verlor einen inzwischen berühmten Gerichtsprozess, in dem einer älteren Frau aus New Mexico 2,9 Mio $ Schmerzensgeld zugesprochen wurden, nachdem sie durch verschütteten Kaffee Verbrennungen dritten Grades erlitten hatte. Ihren Anwälten gelang es im Prozess zu beweisen, dass McDonald's den Kaffee bei genügend hohen Temperaturen brühte, dass tatsächlich derartige Verbrennungen entstehen konnten. In der Folge wurde bekannt, dass es weitere "Opfer" von zu heißem Kaffee gab, die meist außergerichtlich abgefunden worden waren.
McDonald's wurde auch wiederholt für den rücksichtslosen Schutz von Markennamen und Copyrights kritisiert - in einem Fall wurde ein schottischer Cafebesitzer mit Namen McDonald wegen Verletzung der Wortmarke McDonald's verklagt, obwohl dessen Cafe seit über einem Jahrhundert mit diesem Namen existiert hatte.
Der Konzern war zwischenzeitlich Ziel einiger radikaler Umweltschützer. In den letzten Jahren kam es außerdem zu regelrechten "Anschlägen" auf Niederlassungen im Nahen Osten, aber auch in Frankreich, da McDonald's für gewisse radikale Personenkreise als Verkörperung von Dekadenz und Unkultur gilt.
Herausforderungen
Als größte und bekannteste Schnellrestaurant-Kette, ist McDonald's häufiges Ziel für begründete und unbegründete Kritik. Obwohl die Mehrheit ihrer ausländischen Franchise-Gesellschaften in lokalem Besitz ist, wird der Konzern als Symbol für die Dominanz Amerikas über die Weltwirtschaft gesehen. Um die Firma und ihr Essen ranken sich viele moderne Legenden, und sie ist häufig Ziel unüblicher gerichtlicher Auseinandersetzungen. In den USA hat die Firma mit ihrem schlechten Ruf als "Billigkette" zu kämpfen.Kritik
Zu den Vorwürfen, die McDonald's immer wieder gemacht werden, gehören u. a. Probleme wie Ausbeutung schlecht bezahlter Arbeitskräfte ("McJobs"), Umweltschäden durch Agrarproduktion und industrielle Herstellung der späteren Produkte, der Verkauf von ungesundem Essen, hoher Anfall von Verpackungsmüll und irreführende Werbung (besonders in Bezug auf Kinder).Rot und Gelb
McDonald's-Restaurants haben meist eine Farbgebung in Rot und Gelb. Eine moderne Legende besagt, dass die Firma berechnet hat, dass diese Farbkombination die Leute unterbewusst dazu bringt, das Restaurant schnell wieder zu verlassen und so Platz für neue Kunden zu machen. Nichtsdestotrotz muss bemerkt werden, dass dieses Farbschema auch von einigen anderen erfolgreichen Konzernen verwendet wird, u. a. vom Ölkonzern Shell.Superlative
Spitznamen
Siehe auch
Literatur
Weblinks