Mazedonische Sprache
Mazedonisch ist eine Sprache aus dem südslawischen Zweig der indoeuropäischen Sprachen und steht dem Bulgarischen sehr nahe.Es wird von ca. 2 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen, von denen knapp 1,4 Millionen in Mazedonien leben, wo es Amtssprache ist. Der Rest verteilt sich hauptsächlich auf Albanien, Bulgarien und Griechenland. Durch jüngere Auswanderung leben Sprecher auch in Slowenien, Kanada, Ungarn sowie in Deutschland (75.000).
Erst 1944 wurde das Mazedonische zur Schriftsprache erhoben. Es verwendet mehrheitlich das kyrillische Alphabet.
Aufgrund der großen Ähnlichkeit zum Bulgarischen und weil lange Zeit keine mazedonische Schriftsprache bestand, wird oft das Mazedonische als bulgarischer Dialekt angesehen. Dagegen betonen viele Mazedonier ihr Gebiet als Ausgangspunkt für die Entwicklung des Altkirchenslawischen bzw. Altbulgarischen vor über 1000 Jahren. Diese Argumentationen lieferten dann auch die Grundlage für frühere gegenseitige Gebietsansprüche des Südslawischen Staates/Jugoslawien und Bulgariens. Das Mazedonische ist mittlerweile eine voll ausgebaute, für Äußerungen in allen Lebensbereichen gerüstete Sprache. Auch wenn eine Verständigung mit den Sprechern des Bulgarischen problemlos möglich ist, werden mittlerweise beide Idiome als eigenständige Sprachen angesehen.
Im Rahmen der nicht auf genealogischer Sprachverwandtschaft, sondern auf Sprachkontakt durch räumliche Nähe begründeten Sprachbund-Theorie gehört Mazedonisch zum Sprachbund der Balkansprachen.
In Griechenland wird die Sprache "Slawisch" genannt. Einige Griechen sehen in dem Namen Mazedonisch einen Angriff auf ihre nationale Integrität. Das hat damit zutun, dass Mazedonien (oder Makedonien) auch der Name einer Region in Nordgriechenland ist.
Siehe auch: Slawische Mazedonier