Maya-Kalender
Der Maya-Kalender ist ein spezieller Kalender der Maya-Indianer in Mittelamerika.
In der Kultur der Maya spielten Himmelsbeobachtungen und Astronomie eine große Rolle. Um diese Zyklen zu berechnen, entwickelten sie ein 20er Zählsystem und einen komplexen Kalender, in dem jeder Tag im Rahmen mehrer Zeitrhythmen definiert war. Diese Zeitberechnung setzte die Maya in die Lage, Vorausberechnungen für sehr große Zeitspannen zu erstellen. Bekannt ist das Ende eines großen Zyklus im Maya-Kalender im Jahre 2012.
Die Maya legten ihre Beobachtungen und Zeiteinheiten in Stein geritzt oder als Bilderhandschriften nieder. Dr. Jose Arguelles, Geschichtsforscher in den USA, widmete sich jahrelangen Studien über die Zeitrechnung der Maya und rekonstruierte einen Kalender, der auf dem zyklischen Schwingen verschiedener Zeitrhythmen beruht.
Grundlage des Maya-Kalender ist ein Erde-Mond-bezogener Rhythmus von 13 x 28 Tagen (Monden) + einem Feiertag, dem Grünen Tag zwischen den Jahren. Damit bleibt der Kalender in einem jährlich konstanten Rhythmus, das Einschieben eines Schalttages alle vier Jahre, wie im Gregorianischen Kalender, wird vermieden. Der Jahresbeginn wurde von Arguelles seinen Forschungsergebnissen entsprechend in die Zeit der Hundstage auf den 26. Juli festgelegt. Dieser Tag war in vielen alten Hochkulturen als Zeitpunkt einer besonderen astronmischen Konstellation der Erde mit Sirius B, dem Zentralgestirn des Sternbildes Hund, bekannt. Der Grüne Tag, der Zwischentag, liegt daher auf dem 25. Juli.
Gleichzeitig mit dem 28er Erd-Mond-Rhythmus zieht sich ein kosmischer 20er Rhythmus mit 20 verschiedenen Energiequalitäten (KIN) wellenförmig durch die Zeit. Durch die Interferenz beider Rhythmen ergeben sich 13 x 20 = 260 verschiedene Energiequalitäten, die jeweils einen bestimmten Tag definieren und zusammen den Heiligen Kalender, den Tzolkin bilden. Durch die Wellenbewegung der verschiedenen Rhythmen bekommt jedes Kalenderjahr eine bestimmte Energie zugeordnet, die sich nach dem ersten Tag des Jahres richtet. Hier entsteht ein neuer Rhythmus, der sich in Zeitwellen von jeweils 52 Jahren weiterbewegt.
Neben dem religiösen Kalender existierte ein bürgerlicher Kalender der Maya, der Haab, der auf einer Jahreszählung von 18 x 20 Tagen beruht. Der 19. Monat hatte 5 Tage und galt als unheilbringend. Zusammen ergab das ein Jahr mit 365 Tagen. Zur genauen Bestimmung eines Tages wurde das Datum in beiden Kalendern angegeben.
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Zählsystem
Die Zählung in Jahren war in beiden Kalendern ungebräuchlich. So wurde für chronologische Abläufe und größere Zeiträume ein aufbauendes Zählsystem entwickelt, das auf der Grundeinheit des Tzolkin, dem KIN, beruht: 1 Kin = 1 Tag
20 Kin = 1 Unial = 20 Tage
18 Unial = 1 Tun = 360 Tage
20 Tun = 1 Katun = 7200 Tage
20 Katun = 1 Baktun = 144000 Tage
20 Baktun = 1 Pictun = 2880000 Tage
20 Pictun = 1 Calabtun = 57600000 Tage
20 Calabtun = 1 Kinchiltun = 1152000000 Tage
20 Kinchiltun = 1 Alautun = 23040000000 Tage
Arguelles, der außer der chronologischen Zählung die wiederkehrenden Grundrhythmen berücksichtigte, entdeckte so etwas wie ein kompliziertes Webmuster des Zeitablaufes, in dem jeder Abschnitt, sei es ein Tag, ein Mond (Monat) oder Jahr fraktale Entsprechungen und Resonanzen im gesamten Zeitmuster erhält. Im deutschsprachigen Raum wurde das Werk Arguelles von Johannes Kössner zugänglich gemacht.Bezeichnungen und Kurzinfo zur Bedeutung der 20 Kin (nach Kössner)
Die 13 Monde (Monate)
siehe auch: Azteken-KalenderLiteratur
Weblinks