Maximilianeum
Das Maximilianeum im Münchner Stadtteil Haidhausen ist Sitz des Bayerischen Landtags, außerdem beherbergt es seit 1876 die Stiftung Maximilianeum für begabte Studenten aus Bayern. Der Bau liegt als pathetische Kulissenarchitektur mit großartiger Fernwirkung auf dem östlichen Isar-Hochufer in Sichtachse der Maximilianstraße über die Maximiliansbrücke.
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Am 5. Oktober 1857 ließ König Max II den Grundstein für den Bau des Architekten Friedrich Bürklein legen. 1874 war der Bau nach mehrmaligen Nachbesserungen dann endgültig fertiggestellt. Bis 1918 war im Maximilianeum neben der Studienstiftung und einer historischen Galerie auch die königliche Pagenschule untergebracht. Bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in den Galerieräumen die Münchner Kunstausstellung veranstaltet. Gegen Kriegsende wurden zwei Drittel des Bauwerks zerbombt. 1949 wählte der Bayerische Landtag das Gebäude zu seinem Sitz, was entsprechende Änderungen in den Galerieräumen notwendig machte. Als der Bau für die vielfältige Nutzung zu klein wurde, fügte man 1958/59 und 1964/65 im Osten Flügelbauten mit Büroräumen und Sitzungssälen an. Seit 1978 ist eine grundlegende Sanierung des Maximilianeums im Gange. 1993 entstand eine Tiefgarage, bis 1994 wurden zwei weitere Erweiterungsflügel fertiggestellt.
Zum Plan Maximilians II. (1811-1864), "auf der Isarhöhe bei München einen großen Nationalbau" zur "Hebung des monarchischen nationalen Volksgeistes" errichten zu lassen, kam die Idee eines Athenäums als einer Anstalt mit dem Ziel, "talentvollen bayerischen Jünglingen (jeglichen Standes) die Erreichung jener Stufe wissenschaftlicher und geistiger Ausbildung zu erleichtern, welche zur Lösung der höheren Aufgaben des Staatsdienstes erforderlich ist".Geschichte des Gebäudes
Die Studienstiftung
1852 wurde das Athenäum, das seit 1857 nach dem Stifter Maximilianeum heißt, provisorisch in einem Mietshaus untergebracht. Als erste Stipendiaten wurden sechs Abiturienten aus Bayern und der Pfalz ausgewählt, die nun ohne materielle Sorgen an der Ludwig-Maximilians-Universität Rechts- und Staatswissenschaft studieren konnten.
Max II. selber erlebte die Vollendung des Anstaltsgebäudes nicht mehr, und auch die endgültige juristische Form erhielt die Stiftung erst unter seinem Sohn und Thronfolger Ludwig II. Nach der Urkunde von 1876 gehören der Stiftung bis heute der Maximilianeums-Bau sowie eine Galerie mit Historienbildern und Marmorbüsten. Mit dem Ende der Monarchie 1918 ging das Protektorat über das Maximilianeum auf die Ludwig-Maximilians-Universität über. Die folgende Inflation zehrte das Stiftungsvermögen auf, einzige kleine Einnahmequelle blieben die Eintrittsgelder der Galerie. Die finanzielle Situation besserte sich wieder, als das ausgebombte Bayerische Parlament 1949 in das Maximilianeum einzog und dafür (damals) einen jährlichen Mietzins von 70.000 DM entrichtete. Darüber hinaus übernahm es die Unterhaltspflicht für das Gebäude.
Seit 1980 ermöglicht die Wittelsbacher Jubiläums-Stiftung neben 26 Abiturienten auch 10 begabten bayerischen Mädchen ein Stipendium. Insgesamt haben seit der Gründung der Anstalt bis zum Jahr 2004 rund 800 Studentinnen und Studenten von der Stiftung profitiert. Bekannte Maximilianeer waren unter anderen die beiden bayerischen Ministerpräsidenten Eugen Ritter von Knilling und Franz Josef Strauß sowie der Physiker Werner Heisenberg.