Max Skladanowsky
Max Skladanowsky (* 30. April 1863 in Berlin; † 30. November 1939) war ein Wegbereiter der Filmkunst in Deutschland. Mit seinem Bruder Emil erfand er das Bioscop, mit dem sie am 1. November 1895 weltweit erstmalig kurze Filmsequenzen vor einem zahlenden Publikum projizierten. Mit dieser Pionierleistung ging Skladanowsky in die Filmgeschichte ein, nicht aber als der Erfinder des Kinos. Eine Ehre, die den Gebrüdern Lumière zuteil wurde, die am 28. Dezember 1895 in Paris ihren technisch überlegenen Cinématographe zur Vorführung brachten.
Nach seiner Ausbildung zum Fotograf und Glasmaler stellte Max Skladanowsky mechanisch bewegte Nebelbilder her, die er zusammen mit seinem Vater ab 1879 Berlin und auf Tourneen durch Deutschland und Europa vorstellte.
Mit der Qualität der gemalten Nebelbilder unzufrieden experimentierte Skladanowsky mit fotographischen Bildsequenzen. 1894 baute er zunächst eine erste Kamera (Kurbelkiste I), später einen Projektionsapparat (Biscop). Für eine Gage von 2500 Reichsmark überließ er die Auswertung für seine Erfindung dem Variete Wintergarten, wo sie am 1. November 1895 vorgeführt wurde. In Anzeigen wurde die Weltpremiere des Bioscops als "interessanteste Erfindung der Neuzeit" angekündigt. Das 15-minütige Filmprogramm wurde vom Publikum wohlwollend aufgenommen, fand in der Presse jedoch nur sekundäre Beachtung.
Am 28.Dezember 1895 nahm Skladanowsky an der Vorführung des Cinématographe der Gebrüder Lumière im Grand Café teil und versuchte daraufhin vergeblich sein Bioscop zu verbessern.
1897 erfolgte die letzte Vorführung des Bioscops in Stettin. Max Skladanowsky widmete sich fortan verstärkt dem Vertrieb von Abblätterbüchern (Taschenkinematograph, Lebende Bilder in Buchform, siehe Daumenkino) und dreidimensionalen Bildern (Plastische Weltbilder).Biografie