Max Schmeling
Max Schmeling (* 28. September 1905 in Klein-Luckow), war ein Schwergewichtsboxer. Er gilt bis heute als einer der populärsten Sportler Deutschlands.
1924 begann Schmeling seine Profi-Boxkarriere, die ihn frühzeitig und mehrmals nach New York führte, das damalige Mekka des Profiboxens, wo er sich von einen einheimischen jüdischen Manager vertreten ließ.
1930 kämpfte er gegen Jack Sharkey um den vakanten Weltmeister-Titel im Schwergewicht. Nach einem regelwidrigen Tiefschlag seines Gegners konnte Schmeling nicht weiterkämpfen, wurde aber durch dessen Disqualifikation zum Weltmeister erklärt. Bis heute ist Schmeling der einzige Weltmeister, der seinen Titel durch eine Disqualifikation seines Gegners erhielt.
1931 verteidigte er seinen Titel durch K.O. gegen Young Stribling. 1932 kam es zum Rückkampf gegen Sharkey. Dem Amerikaner wurden diesmal jedoch nach 15 Runden der Sieg nach Punkten und damit der WM-Titel zugesprochen.
Schmelings berühmtester Kampf ging allerdings nicht um eine Weltmeisterschaft: Am 18. Juni 1936 kämpfte er in New York gegen den so genannten "Braunen Bomber" Joe Louis - der als unschlagbar galt, aber damals noch nicht Weltmeister war. Schmeling studierte Filme des Gegners, fand einen Schwachpunkt in der Deckung, und überraschte die Boxwelt, indem er Louis schon früh hart treffen konnte, und dann durch K.O. in der 12. Runde besiegte. Dieses Ergebnis war auch ohne WM-Titel aus deutscher Sicht die bis dahin größte Überraschung im Boxsport.
Im Juni 1938 bekam Schmeling - erneut in New York - die zweite Chance, wieder Weltmeister zu werden, da Louis einen Rückkampf gegen den einzigen Mann wollte, der ihn geschlagen hatte. Schmeling wurde dabei sowohl von deutscher als auch von internationaler Seite als Vertreter der inzwischen an die Macht gekommenen Nazi-Regimes gesehen (aus persönlicher Sicht wohl zu Unrecht, da Schmeling stets Distanz zur NS-Ideologie wahrte), was dem Kampf eine äußerst brisante politische Dimension verlieh. Diesmal konnte Louis gleich zu Beginn entscheidende Treffer landen, und gewann souverän durch K.O. in der ersten Runde.
1948 zog sich Schmeling vom Boxsport zurück. Mit seinem großen Rivalen Joe Louis verband ihn bis zu dessen Tod 1981 eine Freundschaft. Er unterstützte ihn auch finanziell da Louis mit der Steuerfahndung "Schwierigkeiten" hatte und bezahlte sogar einen Teil seiner Beerdigung. Schmelings Kampfrekord liegt bei 56 Siegen (37 davon durch K.O.), 10 Niederlagen und 4 Unentschieden.
Nach seiner Boxkarriere ließ sich Schmeling mit seiner Frau Anni Ondra († 1987) in Hollenstedt bei Hamburg nieder und wurde dort Generalvertreter für Produkte aus dem Haus Coca-Cola. Sein ca. 8 ha großes Anwesen soll später einmal seiner Heimatgemeinde Wenzendorf (Ortsteil von Hollenstedt) übertragen werden.
1997 wurde nach vier Jahren Bauzeit die Max-Schmeling-Halle in Berlin eröffnet. Die Sporthalle liegt neben dem Jahn-Stadion, bietet 8.500 Sitzplätze und ist die Heimstätte des Basketballvereins Alba Berlin.
Siehe auch: Liste der Boxweltmeister im Schwergewicht