Maurya
Maurya-Reich. Altindische Dynastie des 4. vorchristlichen Jahrhunderts.Gegründet um 322 v. Chr von Chandragupta Maurya († um 297 v. Chr), hatte das Reich seinen Ausgangspunkt in Magadha (Gebiet des heutigen Bihar. Unter Bindusara (um 300-270 v. Chr) nahm die Reichserweiterung ihren Fortgang und fand mit der Eroberung von Kalinga (Gebiet des heutigen Orissa unter Kaiser Ashoka (268-232 v. Chr) ihren Abschluss.
Unter Kaiser Ashoka entfaltete sich die Maurya-Dynastie zum größten Reich der indischen Antike, das den gesamten indischen Subkontinent bis auf den äußersten Süden (dravidische Staaten), zudem das heutige Pakistan und Afghanistan umfasste.
Ashoka – nach der blutigen Eroberung von Kalinga in eine tiefe Krise geraten – konvertierte zum Buddhismus und gestaltete seine Politik fortan nach den Prinzipien der Lehre Buddhas, in der Friedfertigkeit und Toleranz die obersten Leitziele darstellen. Er schuf damit das erste aus der Geschichte bekannte Staatswesen, in dem Gewaltverzicht und soziale Wohlfahrt die tragenden Säulen einer gerechten Politik darstellen.
Das Reich zerfiel um 72 v. Chr in zahlreiche Einzelstaaten.