Mauritius
Dieser Artikel befasst sich mit dem Staat Mauritius. Weiteres siehe Mauritius (Begriffsklärung).Die Republik Mauritius ist ein Inselstaat im Südwesten des Indischen Ozeans, ungefähr 900 km östlich von Madagaskar. Im Norden befinden sich die Seychellen und im Osten die Französische Insel Réunion.
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Wahlspruch: Stella Clavisque Maris Indici. Latein, "Stern und Schlüssel des Indischen Ozeans" | |||||
Amtssprachen | Englisch und Französisch | ||||
Hauptstadt | Port Louis | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Staatsoberhaupt | Karl Offmann | ||||
Regierungschef | Anerood Jugnauth | ||||
Fläche | 1.860 km² | ||||
Einwohnerzahl | 1.189.825 | ||||
Bevölkerungsdichte | 640 Einwohner pro km² | ||||
Unabhängigkeit | 12. März 1968 (von Großbritannien und Nordirland) | ||||
Währung | Mauritian rupee | ||||
Zeitzone | UTC +4 | ||||
Autofahren | Linke Seite | ||||
Internet-TLD | .mu | ||||
Vorwahl | +230 | ||||
Table of contents |
2 Politik 3 Geographie 4 Wirtschaft 5 Bevölkerung 6 Kultur |
Geschichte
Entdeckt wurde die Insel 1505 von den Portugiesen, besiedelt wurde sie aber erst 1638 von den Niederländern.
1715 wurde das Land dann von den Franzosen erobert, welche die Insel in „Île de France“ umbenannten.
1810 besetzten die Engländer dann Mauritius, wobei allerdings viele Dinge der Franzosen erhalten blieben, wie zum Beispiel der Code Civil Napoleons und die französische Sprache.
Es erlangte 1968 seine Unabhängigkeit, blieb aber immer noch ein Bestandteil des Commonwealth. Erst 1992 wurde Mauritius dann Republik.
Politik
Seit der Unabhängigkeit ist die Regierung eine der wenigen stabilen Demokratien in Afrika, mit freien Wahlenen und Garant für Menschenrechte innerhalb des Staates.
Das Parlament von Mauritius besteht aus 70 Mitgliedern, diese werden alle fünf Jahre in den 21 „constituencies“ genannten Bezirken gewählt, jeder Bezirk stellt drei Abgeordnete, mit Ausnahme von Rodrigues, das nur zwei stellt. Die restlichen acht sind die „besten Verlierer“ aller Bezirke.
Das Staatsoberhaupt ist der Präsident, der nach den Wahlen vom Parlament gewählt wird. Er wählt aus den Abgeordneten des Parlaments den Premierminister, der die Regierung leitet und Kanditaten für die einzelnen Ministerämter vorschlägt, die dann wiederum vom Präsidenten eingesetzt werden.
Geographie
Mauritius liegt bei 20° 17' Süd und 57° 33' Ost. Der höchste Punkt der Insel ist der Berg Mont Piton auf Mauritius mit 828 m über Null. Der tiefste Punkt liegt bei 0 m im Indischen Ozean.
Der Staat Mauritius besteht aus zwei Inseln und zwei Inselgruppen:
Als erstes wäre da Mauritius selber, die größte Insel des Landes, auf der auch die Hauptstadt Port Louis liegt. Die zweite Insel heißt Rodrigues, sie liegt ca. 600 km östlich auf ungefähr der gleichen Höhe.
Zusammen mit der französischen Insel Réunion bilden diese beiden Inseln die Maskarenen.
Die Cargados-Carajos-Inseln liegen ca. 500 km nord-östlich von Mauritius. Diese Inselgruppe hat eine Länge von ca. 100 km und erstreckt sich von Nord nach Süd. Die Agalega Inseln liegen über 1000 km in nördlicher Richtung von Mauritius entfernt nahe bei den Seychellen. Beide Inselgruppen scheinen (ich weiß es nicht, Bestätigung?) nicht sehr bewohnt zu sein, da sie keinen Bezirk bilden und auch keine Abgeordneten im Parlament haben.
Das Klima ist, wie zu erwarten, recht tropisch: Die Durchschnittstemperatur liegt an der Küste bei 23,3 °C und auf den Höhen bei 19,4 °C. Die relative Feuchtigkeit variiert zwischen 70% an den Küsten und 90% – 100% in den Bergen. Der Winter geht von Mai bis November und ist recht trocken, wohingegen der Sommer von November bis Mai recht feucht ist.
Wirtschaft
Die stabile politische Lage auf der Insel nach der Unabhängigkeit zog in hohem Maße ausländische Investoren an, was Mauritius eines der höchsten pro-Kopf-Einkommen Afrikas einbrachte. In den letzten Jahren wurde das Wirtschaftswachstum durch Naturkatastrophen und fallende Zuckerpreise stark verlangsamt, was zu Protesten aufgrund des Lebensstandards der überwiegend kreolischen Bevölkerung führte. Der Rohrzucker, der auf fast 90% der kultivierten Fläche angebaut wird, ist eine der Haupteinnahmequellen von Mauritius: er macht 25% der Exporteinkommen aus.
Vor der Unabhängigkeit war die Wirtschaft in Mauritius fast nur von Zuckerrohr abhängig. Doch die Regierung hat es geschafft die Industrie-, Bank- und Tourismusbranche auszubauen und zu fördern, was zu dem relativ hohen Lebensstandard führte.
Bevölkerung
Die offiziellen Sprachen sind Englisch und Französisch wobei Englisch die offizielle Amtssprache ist, während Französisch die am meisten gesprochene Sprache ist, obwohl die Franzosen das Land schon seit über 200 Jahren nicht mehr beherrschen. Eine kreolische Sprache, welche von den beiden europäischen beeinflusst wurde, wird ebenfalls noch oft gesprochen. Weiterhin werden auch einige asiatische Sprachen gesprochen, vor allem indische Dialekte.
Die am weitesten verbreitete Religion ist der Hinduismus, welchem ca. die Hälfte der Bevölkerung angehört. Der Großteil der anderen Hälfte gehört dem Christentum oder dem Islam an. Der Hinduismus wurde von den indischen Arbeitern nach Mauritius gebracht, welche von den Engländern auf den Zuckerrohrplantagen eingesetzt wurden. Die indischen Mauritianer bilden fast 70% der Bevölkerung. Weiterhin gibt es noch die große Gruppe der so genannten Kreolen (ehemalige Sklaven aus Afrika, teilweise mit anderen Gruppen vermischt) und einige Menschen mit chinesischem Ursprung.
Kultur
Die koloniale Vergangenheit spiegelt sich auch in der Kultur wider, so enthält die kulinarische Karte von Mauritius Elemente aus den Niederlanden, Frankreich, Indien und von den Kreolen. Auch in den anderen Kulturbereichen herrscht eine Mischung der Einflüsse der beiden Kolonialmächte sowie Afrikas und Asiens.
Weiterhin ist Mauritius für seine Briefmarken berühmt, die Blaue und Rote Mauritius (im Englischen allerdings als der „Red Penny“ und der „Blue Penny“ bekannt). Sie wurden ab 1847 gedruckt, als Mauritius als fünftes Land der Erde begann, Briefmarken zu benutzen. Sie sind heute sehr selten und daher auch sehr wertvoll.