Mauna-Kea-Observatorium
Der Gipfel des 4200 Meter hohen Vulkans Mauna Kea auf Oahu, der Hauptinsel von Hawaii, beherbergt eines der bedeutendsten astronomischen Observatorien der Gegenwart. Obwohl die Teleskope am Mauna Kea von verschiedenen Universitäten und Institutionen aus insgesamt 11 Nationen betrieben werden, werden sie kollektiv als Mauna Kea Observatorium bezeichnet.Der Standort ist für den Betrieb eines Observatoriums ideal geeignet, da in dieser Höhe die Luft bereits sehr dünn und extrem trocken ist (eine Voraussetzung für die Infrarotastronomie), der Gipfel üblicherweise über der Wolkendecke liegt (die Zahl der klaren Nächte daher sehr hoch ist) und die Luft frei von Verwirbelungen ist, welche die Qualität astronomischer Aufnahmen beeinträchtigen würden.
Zwischen 1968 und 1999 wurden insegesamt neun Spiegelteleskope für den optischen und infraroten Spektralbereich in Betrieb genommen, darunter das Gemini North- und Subaru-Teleskop mit einem Hauptspiegel von jeweils acht Metern Durchmesser, sowie die beiden Teleskope des W. M. Keck Observatory, die einen (aus zahlreichen kleineren, sechseckigen Segmenten zusammengesetzten) Hauptspiegel von 10 Meter Durchmesser haben, und somit derzeit die größten optischen Teleskope der Welt darstellen. Diese beiden Teleskope können auch gemeinsam als optischer Interferometer betrieben werden.
Neben den optischen Teleskopen finden sich auch drei Instrumente für den Submillimeter-Bereich (Mikrowellen). Das Submillimeter Array, bestehend aus acht Antennen mit einem Durchmesser von jeweils sechs Metern, wurde erst 2002 fertiggestellt. Schließlich berherbergt das Mauna-Kea-Observatorium auch noch ein Radioteleskop von 25 Meter Durchmesser, das zusammen mit anderen Radioteleskopen weltweit als radioastronomischen Interferometer zum Einsatz kommt (siehe VLBI).