Matrizenmechanik
1925 erarbeitete Werner Heisenberg eine Abhandlung Über die quantentheoretische Umdeutung kinematischer und mechanischer Beziehungen, um Ungereimtheiten der Quantentheorie auf dem Wege zu einer nichtklassischen Atomtheorie zu klären und schuf damit eine Grundlage einer streng gültigen Quantenmechanik.Ausgangsthese war, daß in der Mikrophysik nicht nach Bahnen oder Umlaufzeiten der Elektronen im Atom geforscht werden müsse, sondern nach messbaren Differenzen der Strahlungsfrequenzen und Spektrallinienintensitäten, um allein darauf "eine der klassischen Mechanik analoge quantentheoretische Mechanik auszubilden, in welcher nur Beziehungen zwischen beobachtbaren Größen vorkommen (Q4-66)."
Diese mathematisch komplexe Matrizenmechanik und deren Mangel an Anschaulichkeit schreckten Erwin Schrödinger schlicht ab, daß er sich wiederum mit weniger undurchsichtigen Thematiken befaßte, bis er im Sommer auf die de Brogliesche Dissertation stieß.
Zu einer neuen Stufe der Quantentheorie führte die Idee der "Materiewelle". De Broglie stellte im Jahr 1924 die Forderung auf, dass man nicht nur - wie Albert Einstein es gelehrt hatte - Wellenbild und Korpuskelbild auf das Licht anwenden kann, sondern auch für die Theorie der Materie. Jedem bewegten Körper - also auch Elektronen - kann eine bestimmte Welle zugeordenet werden.
Die etwas die rätselhafte Ganzzahligkeit des Bohrschen Atommodells ist nach de Broglie zwangsläufig, denn es kann sich bei den Bohrschen Bahnen nur um ganzzahlige Vielfache der Wellenlänge handeln. Andernfalls käme es zur gegeseitigen Auslöschung der Wellenzüge.
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