Maschinenpistole
Maschinenpistolen (MP) sind kompakte, vollautomatische Nahkampfwaffen.
Maschinenpistolen verschießen im Gegensatz zu Gewehren bzw. Maschinengewehren Pistolenmunition. Charakteristisch ist eine meist einklappbare Schulterstütze. Dank des geringen Rückstoßes lassen sie sich auch im Hüftanschlag beherrschen, haben aber die Tendenz bei schlechter Handhabung des Hüftanschlag nach oben und rechts auszubrechen, wodurch die Zielgenauigkeit leidet.
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Als der Grabenkrieg des Ersten Weltkrieges nach geeigneten Waffen zum Kampf auf geringste Entfernungen verlangte, erschienen zuerst Pistolen mit vergrößerten Magazinen und Schulterholster (etwa die Mauser C-96 oder Parabellum 08). Ihnen folgte als logischer nächster Schritt die Maschinenpistole.
Nachdem im Zweiten Weltkrieg große Mengen von Waffen benötigt wurden, entstand eine ganze Reihe einfacher und wirkungsvoller aber unpräziser als die konventionellen Gewehre schießende Waffen. Eine der bekanntesten dürfte die deutsche MP 40 sein, welche fälschlicherweise als Schmeisser in die Geschichte eingegangen ist, und die amerikanische Thompson Maschinenpistole, welche auch aus diversen Gangsterfilmen bekannt sein dürfte.
Typischerweise arbeiten Maschinenpistolen nach dem System des offen zuschießenden Masseverschlusses: Der Verschluss besteht aus einem massiven Block mit integriertem Schlagbolzen und Auszieher. Bei einer schussbereiten Waffe ist das Patronenlager leer, und der Verschluss wird in hinterer Position festgehalten. Durch Betätigen des Abzugs wird der Verschluss freigegeben und durch eine kräftige Feder nach vorn geschleudert. Dabei nimmt er eine Patrone aus dem Magazin mit, schiebt sie in das Patronenlager und zündet sie durch den Aufprall des Schlagbolzens. Die Massenträgheit bewirkt, dass der Verschluss die Patronenhülse im Patronenlager festhält, bis das Geschoss den Lauf verlassen hat. Die Hülse und mit ihr der Verschluss werden durch den Gasdruck nach hinten gedrückt; dabei wird die Hülse (seitlich oder nach oben) ausgeworfen und der Verschluss in die hintere Ausgangsposition zurückgeworfen. Der Zyklus wiederholt sich, solange der Abzug gedrückt bleibt und Munition zugeführt wird. Beispielsweise die Uzi arbeitet nach diesem Prinzip.
Ein weiteres Verschlussystem, mit dem beispielsweise die MP5 arbeitet, ist das auch schon vom Standardgewehr G3 der Deutschen Bundeswehr bekannte Prinzip des Rückstossladers mit beweglich abgestütztem Rollenverschluss. Hierbei sorgen zwei seitlich versetzte Rollen im Verschlusskopf, die in eine Aussparung in der Patronenkammer gedrückt werden, für eine Ausziehverzögerung nach Abgabe des Schusses. Dieses aufschiessende Verschlussystem hat den Vorteil, dass die Empfindlichkeit gegenüber Schmutz gemildert werden kann. Die Verschlussbewegung findet erst nach Schussabgabe ab und erlaubt somit ein extrem präzises und kontrollierbares Schussbild.
Einige der bekanntesten MPs sind die Uzi (MP2), HK MP5, die amerikanische Thompson, MP 40 (Vollmer) und die Walther MPL, sowie die britische STEN gun, die als eine der meistproduzierten Maschinenpistolen gilt.
In der Gruppe der seltenen zuschießenden Maschinenpistolen ist die Heckler & Koch MP 5 die bekannteste und wird aufgrund der hohen Präzision auch oft zum Personenschutz geführt (auch als kurze Variante im Aktenkoffer).
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