Martin IV. (Papst)
Martin IV. (* um 1210 in Mainpincien/Frankreich, † 28. März 1285 in Perugia) war von 1281 bis zu seinem Tode Papst.Geboren als Simon de Brion tritt Martin IV., über dessen Herkunft und frühe Jahre es nur wenig Überlieferungen gibt, zunächst als Archidiakon in Rouen und als Domherr in Tours in Erscheinung. 1260 wird de Brion Kanzler des französischen Königs Ludwigs IX.
1261 zum Kardinal erhoben, war de Brion wiederholt auch als päpstlicher Legat am französischen Hofe tätig.
Nach dem Tode Papst Nikolaus III im Jahre 1280 traten die zur Wahl seiner Nachfolgers berufenen Kardinäle zum Konklave in Viterbo zusammen. Um die Hausmacht der französischen Kardinäle zu stärken war mit Kardinal Matteo Orsini ein Verwandter des verstorbenen Papstes vorsorglich verhaftet worden. Nach einem halbjährigem, von machtpolitischen Auseinandersetzungen geprägten Konklave wurde schließlich de Brion zum Papst gewählt.
Seine Namenswahl beruht auf einer Verwechslung der Papstnamen Martin und Marinus in den mittelalterlichen Chroniken. Marinus I und Marinus II waren hier nämlich fälschlich als Martin II. und Martin III. geführt worden, so daß de Brion sein Pontifikat als Martin IV. antrat, obschon sein unmittelbarer Namensvorgänger Papst Martin I gewesen war.
Politisch verließ sich Martin IV. während seines vierjähigen Pontifikats auf seinen Rückhalt in Frankreich. Die von seinem Vorgänger aufgenommenen Verhandlungen mit dem deutschen König Rudolf I von Habsburg über eine Kaiserkrönung brach er ab. Auch in Italien gelang es ihm nie, zu Einfluss zu gelangen. Bereits nach seiner Wahl hatte die Stadt Rom ihm den Einzug verweigert, weswegen er seinen Amtssitz nach Orvieto verlegte.
Kirchengeschichtlich geht auf Martin IV. die weitgehende Anerkennung und Stärkung der Bettelorden zurück.
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