Martin Heinrich Klaproth
Martin Heinrich Klaproth (* 1. Dezember 1743 in Wernigerode; † 1. Januar 1817 in Berlin) war ein deutscher Chemiker.Klaproth endeckte die Elemente Uran, Zirkonium, Titan (Wiederentdeckung), Cer und Tellur (erste Darstellung).
Als einer der angesehensten Chemiker seiner Zeit beeinflusste er das chemische Denken in Deutschland. Die Abwendung von der Phlogistontheorie und die Akzeptanz der Oxidationstheorie (Lavoisier) unterstützte er nach entsprechenden Versuchen (1792).
Als der Analytiker in der Zeit vor Berzelius, zu nennen wäre hier noch der Franzose Joseph Louis Proust, führte er die Waage als analytisches Standardinstrument ein. Gepaart mit präziser Versuchsdurchführung, kreativem Vorgehen in den Trennungsgängen und genauer Angabe der Untersuchungsergebnisse machte er sich besonders um die analytischen Verfahren verdient. In der Gravimetrie führte er die Regel Trocknen bis zur Gewichtskonstanz ein.
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2 Leistungen 3 Werke |
Leben
Nach dem Besuch der Stadtschule zu Wernigerode arbeitete Klaproth 6 Jahre in der Ratsapotheke in Quedlinburg. Von 1766 bis 1771 arbeitete er als Gehilfe in verschiedenen Apotheken in Hannover (Hofapotheke), Berlin (Mohrenapotheke) und Gdansk (Danzig) (Ratsapotheke). Während seines Aufenthaltes in Berlin bildete er sich bei den Chemikern Johann Heinrich Pott und Andreas Sigismund Marggraf weiter.
1771 kehrte er aus Danzig nach Berlin zurück und arbeitete in der Apotheke Zum weißen Schwan von Valentin Rose dem Älteren, mit dem er sich befreundete. Als Rose kurze Zeit darauf verstarb, führte Klaproth die Apotheke weiter und übernahm die Erziehung der 4 Kinder seines Arbeitgebers, darunter Valentin Rose dem Jüngeren.
Zur Durchführung experimenteller Untersuchungen richtete er sich ein Laboratorium ein.
Nach seiner Heirat mit der vermögenden Christiane Sophie Lehmann, einer Nichte des Chemikers Andreas Sigismund Marggraf erwarb er 1780 die Bären-Apotheke, die bis zu seinem Weggang 1800 einen guten Ruf erwarb.
Danach arbeitete Klaproth als ordentlicher Chemiker an der Akademie der Wissenschaften als Nachfolger von Franz Carl Achard. Nebenamtlich wirkte er als Professor der Chemie an der Artillerieschule, als Dozent am Collegium medico-chirurgicum und als Lehrer des Berg- und Hütteninstitutes.
1810 erhielt er auf Vorschlag Alexander von Humboldtss eine Berufung als Professor der Chemie an der neu gegründeten Berliner Universität (Humboldt-Universität).
1817 verstarb Klaprot am Neujahrstag an einem Schlaganfall.
Als sein Nachfolger für den Lehrstuhl der Chemie wurde Jöns Jacob Berzelius vorgeschlagen, der aber ausschlug und statt seiner den jungen Eilhard Mitscherlich vorschlug.
Sein Sohn Heinrich Julius Klaproth betätigte sich gegen den Willen des Vaters als Orientalist und Forschungsreisender.
Leistungen
Werke