Martin Barre
Martin Barre (* 17. November 1946 in Birmingham/England;voller Name Martin Lancelot Barre) ist seit 1969 Leadgitarrist der britischen Musikgruppe Jethro Tull.
Barre gilt in Fachkreisen als als einer der besten Rockgitarristen der Welt. Gleichzeitig ist er einer der in der Öffentlichkeit am meisten unterbewerteten und unterschätzten Musiker seines Fachs. Der Grund dafür ist, dass sich der bescheidene Ausnahmekönner permanent in den Schatten des charismatischen Jethro-Tull-Chefs und Flötenvirtuosen Ian Anderson stellt. Obwohl dieser selbst oft darauf hinweist, dass Jethro Tull ohne Barre vielleicht gar nicht mehr existieren würde, wird das von den Fans und Medien meistens schlicht ignoriert.
Nach dem Ausscheiden von Tull-Mitbegründer Mick Abrahams ließ Anderson auf der Suche nach einem Gitarristen verschiedene Musiker vorspielen und entschied sich letztlich für Martin Barre, der sich damit beispielsweise vor Tony Iommy (später bei Black Sabbath) durchsetzte.
Außer Gitarre beherrscht Barre noch andere Instrumente, darunter auch die Querflöte, was ihn letztlich erst auf Jethro Tull aufmerksam machte. Er ließ sich nie von Vorbildern an seinem Instrument leiten, sondern entwickelte seinen eigenen Stil. Der besteht unter anderem in seinem Talent, Gehörtes handwerklich perfekt nachzuspielen, aber dabei eigene Akzente zu setzen. Zu einer Art Markenzeichen wurden spätestens seit Aqualung die messerscharfen Riffs und ausgedehnte Zwischensoli. Sehr ausgeprägt ist das im Titelsong des Tull-Albums Minstrel In The Gallery zu hören.
Martin Barre hat sein Musikerleben vollkommen in den Dienst von Jethro Tull gestellt und ist zur tragenden Säule der Band geworden. Gelegentlich findet er aber auch Zeit, an eigenen Projekten zu arbeiten. Das Ergebnis sind inzwischen drei Soloalben, in denen er - frei von den Zwängen der Band - seinen Ideen freien Lauf lassen und seine Stärken voll ausspielen kann.
Wie Anderson und fast alle anderen der zahlreichen ehemaligen und aktuellen Jethro-Tull-Mitglieder, gab Barre nie Anlass für die im Rock-und Popbusiness obligatorischen Skandalschlagzeilen der Boulevardpresse. Statt durch Sex-, Drogen- und Alkoholexzesse oder Schlägereien macht er ausschließlich durch musikalisches Können auf sich aufmerksam .
Barre ist seit Jahren verheiratet und besitzt inzwischen ein eigenes Tonstudio. Neben Tennisspielen betätigt er sich als Hobby-Langstreckenläufer, fährt gerne Ski und betreibt Windsurfen.
Alben
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