Marsilius von Padua
Marsilius von Padua (eigentlich: Marsiglio dei Mainardini, * um 1275 in Padua; † 1342/43 in München)
Marsilius von Padua wurde um das Jahr 1275 in Padua geboren und studierte dort Medizin. Den Magistergrad erwarb er allerdings an der Sorbonne in Paris. In der Folgezeit war er dort auch als Dozent und kurzzeitig (Dezember 1311 - März 1312) als Rektor tätig.
Wahrscheinlich schon während seiner Studienzeit betätigte er sich nebenbei als Politiker. 1319 führte er im Auftrag der Ghibellinen Verhandlungen in Frankreich, aber sein praktisches politisches Schaffen war nicht sehr erfolgreich. Im Anschluss an die Verhandlungen kehrte er dann auch wieder als Lehrer an die Sorbonne zurück, wo er in dieser Zeit auch dem Studium der Theologie widmete.
1324 veröffentlichte Marsilius sein Hauptwerk, den Defensor Pacis (Verteidiger des Frieden), das er Ludwig dem Bayern widmete. Darin vertritt er den Gedanken der Volksouveränität und negiert damit den Herrschaftsanspruch des Papstes. Als 1326 Marsilius als Verfasser des Defensor Pacis bekannt wurde, musste er aus mit seinem Freund und wahrscheinlichen Mitautoren Johann von Jandun von Paris nach Nürnberg fliehen. 1327 wurde er von Papst Johannes XXII gebannt und als Ketzer verurteilt. Daraufhin floh er zum Römischen König Ludwig dem Bayern nach München. Bei diesem damaligen Hauptgegner der Kurie fand Marsilius nicht nur Zuflucht, sondern gewann als Ratgeber Ludwigs auch rasch an Einfluss. (Obwohl seine Ratschläge letzten Endes nicht allzu erfolgreich waren. Ihm lag die politische Theorie eindeutig mehr als die Praxis) Trotzdem begleitete er ihn 1327 bei seiner Italienreise, während der 1328 auch die Kaiserkrönung Ludwigs stattfand.
Ende 1342 oder Anfang 1343 starb Marsilius von Padua in München.
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