Marschflugkörper
Ein Marschflugkörper (englisch cruise missile) ist ein unbemannter Flugkörper mit einem Sprengkopf, der sich selbst ins Ziel steuert. Häufig sind diese Flugkörper mit einem hochentwickelten Radarsystem und den Navigationssystemen IGS, TERCOM, DSMAC und GPS (ab 2003) ausgerüstet.Marschflügkörper unterscheiden sich zu Raketen durch ihren Antrieb (permanenter Antrieb während des gesamten Fluges) und einen arodynamischen Flug (Raketen:ballistische Flugbahn).
Marschflugkörper können von U-Booten, Schiffen, Flugzeugen oder von Land abgeschossen werden und fliegen mit einer Höhe von 15 bis 100 Metern so niedrig, dass sie kaum vom gegnerischen Radar erfasst werden können. Auch auf Infrarot-Aufzeichnungen sind sie auf Grund ihrer geringen Hitzeausstrahlung nur schwer erkennbar.
Vorläufer der modernen Marschflugkörper war die deutsche "Vergeltungswaffe" V1, die im Zweiten Weltkrieg für Angriffe auf London genutzt wurde.
Die NATO plante, die Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen vom Typ SS-20 ab 1983 mit der Stationierung von US-Marschflugkörpern und Pershing-2-Mittelstreckenraketen zu beantworten. Gegen den so genannten NATO-Doppelbeschluss entwickelte sich in den 80er Jahren breite Proteste in der europäischen Friedensbewegung.
Ein Tomahawk-Marschflugkörper, wie ihn die USA einsetzen, kostet zwischen 600.000 und 1 Mio. US-Dollar.
Siehe auch: Digitales Geländemodell