Marie-Joseph Motier, Marquis de La Fayette
Dieser Artikel behandelt den General Marquis de Lafayette, weitere Bedeutungen siehe LafayetteMarie-Joseph-Paul-Yves-Roch-Gilbert du Motier, marquis de La Fayette oder Lafayette (6. September 1757; † 20. Mai 1834) war ein französischer General und Politiker.
Lafayette entstammte einer alten Adelsfamilie und konnte auf der Basis eines großen Vermögens ohne materielle Einschränkungen seinen Neigungen nachgehen. Der übliche Weg einer militärischen Karriere ohne nennenswerte Höhen und Tiefen erschien ihm allerdings nicht erstrebenswert. So reiste er 1777 nach Amerika, um dort am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teilzunehmen, für seine Ideale der Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen und militärischen Ruhm zu erlangen. Zugleich, beeindruckt von nordamerikanischen Verfassungs- und Freiheitsprinzipien, verinnerlichte er die Rechtsgleichheit und den amerikanischen Bürgersinn im Sinne der Erklärung der Menschenrechte, die Thomas Jefferson (1743-1826) 1776 für Virginia verfasst hatte. So kämpfte er für die Bürgerrechte der Protestanten und setzte sich für die Abschaffung der Sklaverei ein.
Lafayettes Problem war es, zwischen den Fronten zu stehen: Während der französische Hof ihn als machtorientierten Populisten mit Misstrauen betrachtete, verfolgten die "Linken" der Nationalversammlung seine Vermittlungsversuche ebenfalls mit Argwohn. Den Höhepunkt erreichte Lafayettes Karriere am 14. Juli 1790, als das Föderationsfest auf dem Marsfeld gefeiert wurde. Lafayettes Politik, sich als Vermittler zwischen zwei Welten zu profilieren, konnte nicht verhindern, dass seine Isolation, gerade deshalb, zunimmt.