Marie-Jeanne Roland
Marie-Jeanne Roland (* 17. März 1754 in Paris; † 8. November 1793 ebenda unter der Guillotine; gebürtige Marie-Jeanne Philipon) war eine französische Revolutionärin und Schriftstellerin. Obwohl ihr Name nicht sehr bekannt ist, gilt sie als eine der wichtigsten Vertreterinnen der Girondisten.Marie-Jeanne Roland ist vor allem als historische Figur bekannt, ihre Memoiren geben aber auch einen interessanten Einblick ins Alltagsleben einer Frau jener Zeit.
Table of contents |
2 Politisches Wirken 3 Bücher 4 Literatur |
Marie-Jeanne Philipon heiratete 25jährig den mehr als 20 Jahre älteren Girondisten Roland. Für eine Frau ihrer Zeit war sie hochgebildet: Sie studierte die griechischen und römischen Philosophen und war mit den Schriften Rousseaus und anderen zeitgenössischen Philosophen bestens vertraut. Neben der Philosophie war sie bewandert in den Naturwissenschaften und interessierte sich sehr für den technischen Fortschritt.
Während des Ausbruchs der Revolution lebten die Rolands in Lyon. 1791 zogen sie nach Paris, wo Marie-Jeann Roland fortan an den Sitzungen der Convention Nationale teilnahm. In ihrem Salon trafen sich die Jakobinischen Abgeordneten regelmäßig zu ihren Besprechungen. Im April 1792 wurde Marie-Jeannes Mann an ihrer Stelle zum Innenminister berufen, da eine Frau für diesen Posten als "nicht geeignet" angesehen wurde. Bereits ein Jahr später, im April 1793 beschuldigte Robespierre die Girondisten des Verrats an der Revolution und Roland flüchtete aus Paris. Seine Frau ließ er zurück.
Marie-Jeanne Roland wurde gemeinsam mit anderen girondistischen Abgeordneten verhaftet. Während fünf Monaten saß sie in der Bastille und schrieb dort ihre Memoiren. Am 8. November wurde sie hingerichtet.
Marie-Jeanne Roland war eine überzeugte Girondistin. Sie lehnte die Ständegesellschaft und das Zensuswahlrecht ab. Wirtschaftspolitisch war sie eine glühende Verfechterin des freien Handels und überzeugt, nur eine "natürliche", das heißt nicht reglementierte Entwicklung von Industrie und Handel könne die Wirtschaft und die technologische Entwicklung voranbringen.
Sie selbst hielt sich, im Gegensatz beispielsweise zu Olympe de Gouges, lieber im Hintergrund. Durch ihre Salons übte sie jedoch einen großen Einfluss auf die girondistischen Politiker aus und als sich Robespierre gegen jene wandte, sah er sie als ernstzunehmende Gegnerin an.
Leben
Politisches Wirken
Bücher
Literatur
Siehe auch: Frauen der Französischen Revolution