Maria Theresia
Maria Theresia (* 13. Mai 1717 in Wien; † 29. November 1780 ebenda.), Tochter von Kaiser Karl VI
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Leben
Maria Theresia war Habsburgerin, Erzherzogin von Österreich und Königin Ungarns und Böhmens von 1740 bis 1780.
Obwohl häufig als Kaiserin genannt, war Maria Theresia niemals Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches. Seit der Wahl ihres Mannes Franz I. Stephan zum Kaiser 1745 nannte sie sich jedoch "Römische Kaiserin".
Sie war die älteste Tochter Karls VI., dessen Sohn Leopold - sein einziger männlicher Thronfolger - 1716 starb. 1713 erließ Karl die pragmatische Sanktion, die seiner Tochter erlaubte, ihm nach seinem Tod nachzufolgen. Er hob so die Erbfolge des salischen Gesetzes auf, das die Nachfolge von Töchtern ausschloss. Dadurch lieferte Karl VI. den Grund für den österreichischen Erbfolgekrieg nach seinem Tod 1740.
Der Krieg begann, als Friedrich der Große in Schlesien - damals die am stärksten industrialisierte Region Österreichs - einmarschierte und es für Preußen annektierte. Obwohl auch Bayern und Frankreich in die westlichen Gebiete Österreichs eindrangen, wurde Friedrich der Hauptfeind während Maria Theresias Regentschaft. Ihre Innen- und Außenpolitik war darauf ausgerichtet, Preußen zu schlagen und die annektierten Gebiete wiederzuerlangen.
Sie verdoppelte die Stärke der Armee und hob Steuern ein, um den Unterhalt von Regierung und Militär zu gewährleisten. Sie legte die Kanzleien von Österreich und Böhmen zusammen und zentralisierte somit die Regierung. Justiz und Exekutive wurden vor der Zusammenlegung gemeinsam von der gleichen Behörde ausgeübt. Maria Theresia schuf ein Höchstgericht, dessen Aufgabe es war, das Recht in den österreichischen Landen aufrecht zu erhalten. Sie regelte den Schulbetrieb durch Einführung der Schulpflicht in der "Allgemeinde Schulordnung". Diese Reformen stärkten die Wirtschaft.
In der Außenpolitik beendete sie das Bündnis mit Großbritannien auf Rat ihres Kanzlers Wenzel Anton von Kaunitz und verbündete sich mit Russland und Frankreich. 1751 schuf sie in Wiener Neustadt die Theresianische Militärakademie. Die medizinische Fakultät der Universität Wien wurde besser ausgestattet und die Universität um die "Neue Aula" erweitert.
Nachdem diese Reformen Wirkung gezeigt hatten, bereitete Maria Theresia die Armee 1756 auf einen Angriff auf Preußen vor. Friedrich II. kam ihr aber zuvor und marschierte in Sachsen - einem Verbündeten Österreichs - ein. Damit begann der siebenjährige Krieg. Der Krieg endete 1763 mit dem Frieden von Hubertusburg, mit dem Schlesien endgültig an Preußen fällt.
Zwei Jahre später starb Franz I. Maria Theresia war davon so stark betroffen, dass sie bis zu ihrem eigenen Tod, 15 Jahre später, Trauerkleidung trug. Ihr Hauptaugenmerk lag nach dem Verlust von Schlesien darauf, den Frieden zu erhalten. Ihr ältester Sohn, Joseph II, wurde Mitregent seiner Mutter und stand oft mit ihr im Gegensatz.
Kinder
Maria Theresia hatte 16 Kinder (11 Mädchen, 5 Knaben).Wichtige Ereignisse
"Sie hat ihrem Thron und ihrem Geschlecht Ehre gemacht." (Friedrich der Große)
Siehe auch: Österreichischer Erbfolgekrieg
Siehe auch: Liste der Könige von Ungarn, Liste der Herzöge und Könige von Böhmen