Mari (Volk)
Die Mari sind ein Volk in Russland, u.a. in der Republik Marij El. Dort lebt etwa die Hälfte der 640.000 Angehörigen. Die übrigen Mari leben verstreut in vielen Gebieten und Republiken des Wolga-Ural Gebiets. Sie sprechen Mari (Sprache). Es gibt zwei Mari-Schriftsprachen, die beide Amtssprachen von Marij El sind. Man unterscheidet die so genannten "Berg"-Mari, die am hohen südlichen Wolgaufer wohnen, die größere Gruppe der "Wiesen"-Mari am nördlichen flachen Wolgaufer und die Ost-Mari von denen viele in Baschkortostan wohnen.Geschichte: Die Vorfahren der Mari waren vom 5. Jahrhundert bis ins 8._Jahrhundert von den Reichen der Chasaren und Wolgabulgaren abhängig. Vom 13. Jahrhundert bis ins 15. Jahrhundert gehörten sie zum Reich der Goldenen Horde und dem Khanat von Kasan. Seitdem gehören sie zu Russland. Am 4. Oktober 1920 entstand ein Autonomes Gebiet, am 5. Dezember 1936 eine Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Mari, die 1990 ihre Souveränität erklärte. Heute gibt es verschiedene nationalistische Organisationen der Mari, darunter die Partei Marij Uschem.
Religion: Viele Angehörige der Mari, insbesondere viele Ost-Mari (Tschi-Mari, Reine Mari)pflegen bis heute eine traditionelle heidnische Religion, die allerdings auch christliche und islamische Einflüsse erfahren hat. In Marij El gibt es 3 heidnische Gemeinschaften. Die meisten religiösen Mari sind jedoch orthodoxe Christen, es gibt unter ihnen auch viele Protestanten verschiedener Konfessionen.