Margarethenhöhe Schöngelegen
Margarethenhöhe Schöngelegen in Essen ist eine der größten und berühmtesten deutschen Gartenstädte und bildet den Kern des Essener Stadtteils Margarethenhöhe.Die Siedlung gilt als ein Paradebeispiel für menschenfreundliches Wohnen und hat gegenwärtig über 8000 Einwohner in 935 Gebäuden und 3092 Wohneinheiten auf 115 ha, von denen 50 ha als unbebaubares Waldland festgelegt sind.
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Margarethenhöhe Schöngelegen wurde 1906 gestiftet von Margarethe Krupp und ab 1906 bis 1938 von dem Architekten Georg Metzendorf, einem Mitglied des Werkbunds, erbaut. Während der Zeit Ihrer Errichtung war sie, wie sonst nur die Gartenstadt Dresden-Hellerau, durch einen Regierungserlaß von allen Bauvorschriften befreit.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die schwer beschädigte Siedlung in ihrer historischen Form wiederhergestellt. Von 1962-1966 und von 1971-1980 wurde auf dem noch unbebauten Land eine Margarethenhöhe II errichtet, architektonisch minderwertig und speziell im letzten Bauabschnitt, in dem Hochhäuser gebaut wurden, sozial problematisch. Laut Stiftung setzen diese "einen deutlichen gestalterischen Kontrast zur alten Margarethenhöhe.". Um die sozialen, technischen und ästhetischen Probleme der Margarethenhöhe II zu beheben, wurde bereits 1987 ein Sanierungsprogramm begonnen, um "die öffentliche Wertschätzung auch der jüngeren Siedlungseinheit der Margarethenhöhe deutlich zu erhöhen".
Geschichte
Margarethenhöhe I hingegen wurde im gleichen Jahr unter Denkmalschutz gestellt, eine vom Essener Ruhrlandmuseum eingerichtete Musterwohnung vergegenwärtigt dem Besucher die ursprüngliche Gestaltung der Wohneinheiten und soll ihm "die wohnkulturelle Bedeutung des Denkmals Margarethenhöhe mit ihren variablen Typengrundrissen auch aus der Innenperspektive sichtbar werden" lassen.
Zeitweise existierte auf der Margarethenhöhe auch eine kleine Künstlerkolonie, ihr bedeutendster Gast war Albert Renger-Patzsch. Diese wurde von den Nationalsozialisten aufgelöst, nur die Keramikwerkstatt Margarethenhöhe existiert noch, sie ist mittlerweile umgezogen in die Zeche Zollverein.
Varia
architektonische Einheitlichkeit der Siedlung geht auf einen Trick zur Kostenersparnis zurück: zwar sollten nicht alle Häuser völlig identisch aussehen, aber jedes Gebäude einzeln zu konzipieren hätte den finanziellen Rahmen gesprengt. Daher entwarf Metzendorf einen Satz von Elementen, der immer wieder neu kombiniert wurde. Dadurch weichen die Häuser zwar alle voneinander ab, bleiben aber stilistisch geschlossen.Seit Ihrer Gründung bis in die Gegenwart wird die Margarethenhöhe von der "Margarethe Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge" geführt. Obgleich der von ihr zu verwaltende Wohnraum eigentlich den "minderbemittelten Klassen" zugedacht war, hat sich vor allem die Margarethenhöhe I heutzutage in eine gehoben-bürgerliche Wohngegend verwandelt. In der Stadt wird dies vielfach auf einen siedlungsinternen Klüngel zurückgeführt, der nepotistisch vor allem eigene Familienmitglieder bevorzuge. Auch eine rassistische Vergabepolitik wird dem Gremium gelegentlich vorgeworfen, da der Ausländeranteil besonders in der Siedlung I im Vergleich zum städtischen Durchschnitt äußerst niedrig ist.
Siehe auch Liste der Sehenswürdigkeiten in Essen