Marcel Dupré
Marcel-Jean-Jules Dupré (* 3. Mai 1886 in Rouen; † 30. Mai 1971 in Meudon) war ein französischer Komponist, Organist, Verleger und Schriftsteller theoretischer Arbeiten zum Orgelbau, der Musiktheorie, der Akustik und der Improvisation.1902 begann Marcel Dupré, im Alter von 16 Jahren, sein Studium am Pariser Konservatorium. Er studierte zunächst Klavier bei Louis Diémer (1843-1919) und später Orgel bei Alexandre Guilmant (1837-1911), der bereits seinen Vater Albert Dupré (1860-1940) ausgebildet hatte. Dupré studierte außerdem Komposition bei Charles Marie Widor (1844-1937), dessen Nachfolger an der großen Aristide Cavaillé-Coll- Orgel von St. Sulpice in Paris er 1934 werden sollte. Er schuf ein umfangreiches Werk für Orgel, wurde Lehrer vieler bekannter Organistenpersönlichkeiten (Olivier Messiaen, Marie-Claire Alain, Suzanne Chaisemartin u.a) und prägte den Orgelstil und die Qualität der Organisten seiner Zeit entscheidend. Außer seiner kompositorischen Tätigkeit trat er auch als Verleger von Orgelwerken „Alter Meister“ wie Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Georg Friedrich Händel hervor, verlegte aber auch Werke von César Franck, Robert Schumann, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Franz Liszt.
Duprés Gesamtwerk umfaßt rund einhundert Werke für Klavier, Orgel, Orchester, Chor und Kammermusik, wobei viele Jugendwerke bisher nicht veröffentlicht wurden. Eindeutiger kompositorischer Schwerpunkt ist jedoch die Orgel. Schon in seinen Jugendwerken für Orgel ist sein sehr persönlicher und ausgefallener Kompositionsstil erkennbar, auch wenn er sehr häufig auf überkommene klassische Stile zurückgreift. Duprés technische Perfektion war legendär und so stellen seine Werke große Anforderungen an die Technik des Interpreten, weswegen er oft als „Liszt der Orgel“ bezeichnet wurde. Er unternahm mehrere ausgedehnte Konzerttourneen nach Amerika und in andere europäische Länder.