Mapuche
Die Mapuche (früher auch Araukaner) sind ein indigenes Volk Südamerikas. Ihr Wohngebiet erstreckt sich auf die Staaten Chile und Argentinien.
Kämpfe zwischen spanischen Invasoren und Mapuche im 16 und 17. Jahrhundert führten 1641 zur Anerkennung der unabhängigen Mapuche-Nation. Erst 1883 wird der Mapuche-Staat gewaltsam an das mittlerweile unabhängige Chile angegliedert. 1934 scheitert ein großer Aufstand der Mapuche.
Siehe auch: Geschichte Chiles
Aktuell ist das Verhältnis zwischen Mapuche und chilenischem Staat durch Landrechtskonflikte getrübt.
Siehe auch:Indigene Völker SüdamerikasGeschichte
Den Mapuche ist es als einzigem indigenen Volk Amerikas über lange Zeit hinweg gelungen, die Unabhängigkeit zu wahren. Das Siedlungsgebiet der Mapuche erstreckte sich vom Choapa Fluss im mittleren Norden Chiles bis zur Insel Chiloe, es hatte also eine Nord-Südausdehnung von ca. 1600 km. In der Sprache der Mapuche, dem Mapudungun, bedeutet Mapu Land und che soviel wie Mensch. Die Mapuche nennen sich selbst folglich „Menschen des Landes“.
Die Mapuche sehen sich als eine Volkseinheit Yekmonchi genannt, die in drei geographischen Gebieten ansässig sind: dem lavquenmapu, Küstenland, dem lel-vunmapu, Land der Ebenen und Hochplateaus und dem inapire–mapu, dem Land der Berge bzw. Anden. Beim Volk der Mapuche handelte es sich um Halbnomaden, die nur in geringem Maße Land- und Viehwirtschaft betrieben. Sie lebten in zahlenmäßig kleinen Familienverbänden, sogenannten Lovches, die autarke und autonome Einheiten bildeten. Sie kannten weder größere Dörfer noch Städte. Aktuelle politische Lage der Mapuche in Chile
Der chilenische Zensus von 1992 ergab 928 500 Mapuche auf chilenischem Staatsgebiet, v.a. in den Provinzen Osorno, Lanquihue und Chiloé. Die ursprüngliche Sprache der Mapuche, das Mapudungun, wird in Chile nur noch von etwa 400 000 Menschen verstanden. Die Alphabetisierungsrate sowohl in der Amtssprache Spanisch als auch in Mapudungun ist sehr gering.