Manfred von Brauchitsch
Manfred von Brauchitsch' (Rennfahrer, * 15. August 1905 in Hamburg, † 5. Februar 2003 in Gräfenwarth bei Schleiz)Manfred von Brauchitsch hatte den Spitznamen "Pechvogel", weil er zwar schnell war, aber immer wieder durch unglückliche Umstände um Siege oder gute Platzierungen gebracht wurde. Einen Teil des Pechs hatte er sich allerdings selbst zuzuschreiben, da er äußerst schonungslos mit seinen Fahrzeugen umging. Seine ersten Rennen bestritt von Brauchitsch, der adeliger Abstammung und ein Neffe des Generalfeldmarschalls Walther von Brauchitsch war, in einem privaten Mercedes. 1934 bis 1939 gehörte er zu deren Werksteam. Trotz seines sprichwörtlichen Pechs erreichte er einige große Siege, wie zum Beispiel beim GP von Monaco 1937 oder beim GP von Frankreich 1938.
Nachdem sich v. Brauchitsch nach dem Krieg mehrfach mit Walter Ulbricht getroffen hatte, sich zum "Vorsitzenden für Einheit und Freiheit im Deutschen Sport" wählen ließ, und seine Autobiografie in einem Ost-Berliner Verlag erschienen war, wurde er 1955 wegen Hochverrats angeklagt. Kurz vor der Gerichtsverhandlung am Bayerischen Oberlandesgericht flüchtete er in die DDR, wo er als Sportfunktionär wirkte.
Beim Wiedereinstieg Mercedes' in die Formel 1 1997 wurde er abermals zum gefragten Mann.
Der "Pechvogel" starb 2003 im hohen Alter von 97 Jahren, womit er letzten Endes mehr Glück hatte als viele seiner Rennkollegen, die ihr Leben in jungen Jahren auf der Straße ließen.
Buch: Kampf um Meter und Sekunden, Verlag der Nation, Berlin, 1953