Manfred Roeder
Manfred Roeder (* 1929) ist ehemaliger Rechtsanwalt und zählt zu der Gruppe der Geschichtsrevisionisten, die hartnäckig den Holocaust leugnen (siehe auch: Holocaustleugnung).Roeder wurde in einer Nationalsozialistischen Erziehungsanstalt (Napola) erzogen. Frühzeitig knüpfte er Kontakte zur rechtsextremistischen Szene - auch im Ausland - und zum Ku Klux Klan. Roeders Lebenslauf zieren eine Fülle von Vorstrafen, darunter auch Widerstand gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung. Er soll Anschläge auf Asylbewerberheime initiiert haben und deshalb von der Bundesanwaltschaft als Terrorist eingestuft worden sein. Als Rädelsführer einer terroristischen Vereinigung wird Roeder 1982 zu 13 Jahren Haft verurteilt, aber schon 1990 wegen guter Führung und günstiger Prognose wieder entlassen.
1996 verübte Roeder in Erfurt zusammen mit anderen Rechtsextremisten einen Farbanschlag auf die Wehrmachtsausstellung, was ihm eine Verurteilung wegen Sachbeschädigung und eine Geldstrafe von 4.500 DM einbrachte. 1997 wurde durch das Fernsehmagazin "Panorama" bekannt, dass Roeder im Jahr 1995 auf Einladung als Referent bei der Führungsakademie der Bundeswehr aufgetreten ist. Dieser Skandal sowie die Tatsache, dass Roeder bei der Gelegenheit viele Sachmittel aus Bundeswehrbeständen geschenkt bekam, führte zur Ablösung des bisherigen Kommandeuers der Führungsakademie und zur Einsetzung des Konteradmirals Rudolf Lange als neuem Kommandeur, mit dem Ziel den guten Ruf der Akademie wieder herzustellen.
1997 ließ sich Roeder als Direktkandidat der NPD für Stralsund, Mecklenburg-Vorpommern zur anstehenden Bundestagswahl aufstellen und bot sich als "Kanzleralternative 1998" an, blieb aber erfolglos. Stattdessen schlossen sich weitere Gerichtsverfahren wegen Volksverhetzung, Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und Beleidigung an. Unter anderem bezeichnete er den damaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis als "Gauleiter" und bescheinigte Michel Friedman, eine "Visage zum Reinschlagen" zu haben.
Zur damaligen Bundesregierung führte er aus: "Diese Regierung ist entschlossen, Deutschland umzubringen und abzuschaffen. Die wollen nicht den Dreck unterm Fingernagel für Deutschland tun. Im Grunde haben die alle den Tod verdient, als Vaterlandsverräter, alle, wie sie da sind. Darf ich nicht öffentlich sagen und nicht, wenn die Kamera läuft. Aber das wünsche ich ihnen, jeder soll sich das Genick brechen."
Roeder macht sich dafür stark, den deutschen Staat umzustürzen und ein neues "Reich" zu etablieren. Seit dem 24. März 2004 ist er wieder auf freiem Fuß und hält sich derzeit auf seinem "Reichshof" in Schwarzenborn/Knüll auf.