Malteserorden
Flagge | |
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Wappen | |
Wahlspruch: "Tuitio fidei et obsequium pauperum" = Wahrung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen | |
Basisdaten | |
Amtssprache | Italienisch |
Status | souveränes, nichtstaatliches Völkerrechtssubjekt |
Sitz | Palazzo di Malta in der Via dei Condotti Nr. 68, Rom |
Regierungschef | Fürst und Großmeister Frà Andrew BERTIE |
Mitglieder | 10 000 |
Währung | 1 Scudo = 12 Tari = 240 Grani |
Zeitzone | UTC+1 |
Kfz-Kennzeichen | SMOM |
Der Johanniterorden ging aus einem Pilgerspital hervor, das von Kaufleuten aus Amalfi lange vor dem ersten Kreuzzug gestiftet worden war, und das Johannes dem Täufer geweiht war, woraus der Name Johanniter entstand.
Die Johanniter unterhielten ein relativ großes Spital in Jerusalem, das um die 2000 Pilger aufnehmen konnte. Als Erkennungszeichen trugen sie einen schwarzen Mantel mit einem weißen Kreuz darauf, das in acht Spitzen endete. Inzwischen ist das Kreuz als "Malteserkreuz" bekannt, da sich die Johanniter später auf Malta niederließen. Nachdem sich der Orden militarisiert hatte, wurde es Mitte des 13. Jahrhunderts üblich, dass die Johanniter in Kriegszeiten einen roten Mantel mit weißem Kreuz trugen.
Der Orden wurde 1070 gegründet und 1113 vom Papst bestätigt. Nach der Räumung Palästinas 1291 wurde er nach Zypern, später nach Rhodos und dann noch einmal nach Malta verlegt. (Daher rührt der Name "Malteserorden"). Aber durch Napoleon wurde der Orden auch noch von dort am 11. Juni 1798 erneut vertrieben. Um ein Blutbad zu vermeiden (die Johanniter durften nach ihren eigenen Regeln gegen andere Christen das "Schwert nicht erheben"), übergab der amtierende Großmeister Ferdinand von Hompesch die Insel Malta an Napoleon Bonaparte ohne jede Gegenwehr, der Korse blieb jedoch nur sechs Tage auf der Insel, denn die längeren Inselaufenthalte hatte er erst später vor. Die französische Truppe plünderte dafür die Kirchen und Klöster. Die Johanniter verließen mit ihrem Hab und Gut diese Insel und emigrierten größtenteils nach Russland. Zar Paul I hatte ihnen dort große Ländereien überlassen. Nach seiner Erneuerung im 19. Jahrhundert fand der Malteserorden dann seinen heutigen Sitz in Rom.
Seit dem 16. Jahrhundert gibt es auch einen evangelischen Zweig, der sich Johanniterorden nennt. Dieser Johanniterorden ist eine selbständige Organisation. Heute ist der Malteserorden jedoch wieder betont katholisch.
Der Malteserorden ist seiner Tradition nach in über 90 Ländern der Welt karitativ tätig. In vielen Ländern gibt es eigene Hilfsorganisationen, das sind Tochterinstitutionen des Ordens, die bestimmte soziale Aufgaben in den jeweiligen Ländern übernehmen. In Deutschland zum Beispiel wurde eine solche Hilfsorganisation 1953 zusammen mit der Caritas gegründet. Zuerst als Malteser Hilfsdienst bekannt, agiert die Organisation heute unter dem übergreifenden Namen Malteser.
Der Orden hat seinen Sitz im Palazzo di Malta in der Via Condotti Nr. 68, Rom (auf exterritorialem Boden, insgesamt 6100 m²), sowie der Villa Malta am Platz der Malteserritter auf dem Aventin, deren Gebiet ebenfalls als extraterritorial gilt. Seit 1798 ist er nicht mehr in Malta beheimatet, unterhält aber bereits seit 1966 volle diplomatische Beziehungen mit der Republik Malta. Gemäß einem Staatsvertrag vom Dezember 1998 zwischen dem Souveränen Malteser-Ritterorden und der Republik Malta, wurde dem Orden die Festung Sant'Angelo, die bereits ab 1530 bis zum Umzug der Ordensregierung in die neuerbaute Stadt Valletta, der erste Sitz des Ordens auf Malta war, für die Dauer von 99 Jahren zur alleinigen Nutzung überlassen. Seit 1976 ist der Orden auch wieder auf Rhodos vertreten, wie bereits zwischen 1309 und 1522 als der Orden Souverän von Rhodos und 6 weiteren benachbarten Inseln war. Oberste Regierungsgewalt im Orden hat der auf Lebenszeit gewählte Großmeister, zur Zeit Frà Andrew Bertie, 78 (Fürst und Großmeister).
Siehe auch
Weblinks