Magnetotellurik
Die Magnetotellurik ist eine Methode der Geophysik. Durch zeitlich variierende Magnetfelder werden elektrische [tellurische; tellus: die Erde betreffend] Ströme im leitfähigen Erdinnern induziert, die wiederum ein sekundäres Magnetfeld zur Folge haben. Die anregenden Felder können dabei sowohl natürlichen Ursprungs (Stromsysteme in der Ionosphäre und Magnetosphäre, Abstrahlung von Gewitterblitzen) als auch künstlich erzeugt (Längstwellen-Sender) sein. Durch ein sehr breites Periodenspektrum der Wechselfelder (von s bis s) können mit dieser Methode Aussagen über die elektrische Leitfähigkeit der verschiedenen Erdkrustenanteile bis in den Erdmantelbereich gemacht werden.Wie aus den Registrierungen der zeitlichen Variationen der elektrischen und magnetischen Felder die elektrische Leitfähigkeit eines geschichteten Untergrundes abgeleitet werden kann, zeigten A.N. Tikhonov 1950 und L. Cagniard 1953. In der Folgezeit wurden die Methoden weiter verbessert um die komplexen Strukturen der elektrischen Leitfähigkeit zu berechnen.